REGION

Die Suche nach dem Atommüll-Endlager: 90 Gebiete kommen in Frage

90 neue Gebiete kommen in Frage - Symbolbild Pixabay


Montag, 28.09.2020
von MORITZ PAPPERT

REGION - Das bisherige Atommüll-Endlager Gorleben wird in Zukunft nicht mehr in Frage kommen. Jetzt steht die Frage im Raum: Wohin mit dem Atommüll? Welche Regionen nach geologischen Kriterien für ein Endlager in Frage kommen, wurde am Montag von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vorgestellt. Neue mögliche Standorte sollen unter anderem in Bayern oder Baden-Württemberg sein. Hessen ist aber nicht dabei.

In Frage kommen Gebiete, mit Ton-, Salz- oder Granitgestein. Insgesamt nannte die BGE laut Medienberichten rund 90 Teilgebiete. Im nächsten Schritt sollen Faktoren wie etwa die Bevölkerungsdichte beachtet werden. In der dritten Phase baut die BGE Bergwerke an möglichen Standorten, um die Verhältnisse unter Tage zu erkunden. Nach Abschluss von Phase drei soll der Endlagerstandort feststehen - laut Gesetz der Ort mit der "bestmöglichen Sicherheit" für einen Zeitraum von einer Million Jahren.

Konkret geht es um rund 27.000 Kubikmeter mittel und hoch radioaktive Abfälle, die eingelagert werden sollen. Hauptsächlich besteht der Müll aus alten Brennelementen aus Forschungsreaktoren und Kernkraftwerken. Insgesamt gebe es elf Kriterien, die im Optimalfall alle erfüllt sein sollten. Einen Favoriten für einen Standort gebe es noch nicht.

Laut einem Bericht, der auf der Pressekonferenz vorgestellt wurde, ist in Deutschland ein Anteil von 54 Prozent der Landesfläche als Teilgebiet ausgewiesen. 90 Gebiete haben laut der BGE "günstige geologische Voraussetzungen" für ein mögliches Endlager. "Die Geologie ist von Nord bis Süd und Ost bis West so günstig, dass sich ein Standort wird ermitteln lassen", sagt der zweite Geschäftsführer der Bundesgesellschaft, Stefan Studt.

Bis 2031 soll die Liste weiter eingegrenzt werden. 2050 soll das Endlager dann den Betrieb aufnehmen. +++