HANAU

Langsam, aber stetig: Sanierung des Neustädter Rathauses schreitet voran

Foto: Stadt Hanau


Donnerstag, 01.10.2020

HANAU - Auch wenn es von außen meist eher ruhig aussieht, schreitet im Inneren des Neustädter Rathauses die Sanierung doch stetig voran", erklärt Bürgermeister Axel Weiss-Thiel. Mehr zu sehen gibt es in den nächsten Tagen, wenn durch ein im zweiten Stock vorübergehend aufgestemmtes Loch in der Außenmauer schrittweise Teile aus der bisherigen Betonrippendecke wegtransportiert werden. Sie wird zwischen erster und zweiter Etage ersetzt durch eine Brettsperrholzdecke, um künftig die Traglast zu erhöhen. Wie die Holzdecke auch in den anderen Geschossen aussieht, allerdings zur Verstärkung der Betonvariante, lässt sich im zweiten Stock bereits teilweise sehen.

Da kaum statische Unterlagen von der Wiederherstellung des kriegszerstörten Gebäudes Anfang der 1960er Jahre vorliegen, müssen die einzelnen Schritte des Wiederaufbaus im entkernten Gebäude sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, so Hiltrud Herbst. Die Leiterin des für die Sanierung verantwortlichen städtischen Eigenbetriebs Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) meint weiter: "Wir stoßen im laufenden Baufortschritt immer wieder auf neue Erkenntnisse, auf die wir uns einstellen müssen".

Zudem ergeben sich im Laufe der Arbeiten neue Lösungen, die sinnvoller escheinen als die zunächst geplanten. Dazu zählt der Abtransport der herausgeschnittenen Betondeckenteile; das lässt sich nur auf der Westseite bewerkstelligen, weil auf der Ostseite des Gebäudes Zugang und Zufahrt zum nördlichen Rathaus-Innenhof sind. Und auf der Südseite ist der Platz für die Baustelleneinrichtung und die Zulieferung von Baustoffen ohnehin knapp bemessen. Von dort werden beispielsweise die acht Meter langen Einzelteile der Brettsperrholzdecken aufwendig nach oben in die Stockwerke gehievt und dort verarbeitet.

Diese Holzdecken werden, beginnend zwischen zweitem und drittem Geschoss, bis Anfang 2021 jeweils abschnittsweise montiert. Vor deren Einbau ist zur Erhöhung stets erheblicher Abstütz- und Sicherungsaufwand über alle Geschosse notwendig, damit die Traglast der alten Beton-Rippendecken nicht beeinträchtigt wird. Da der Einbau parallel zum Rohbau ausgeführt wird, müssen die Arbeiten stückchenweise Hand in Hand ausgeführt werden.

Auf die Brettsperrholzdecken folgen abgehängte Gipskartondecken, über denen technische Versorgungsleitungen für die Haustechnik verlegt werden. Anschließend werden neue Fenster eingebaut, ehe der Innenausbau an der Reihe ist. Die Sprossenfenster wie im barocken Urzustand des 1723 erbauten und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder hergestellten Gebäudes werden speziell gefertigt; ein Muster ist im zweiten Stock bereits installiert.

Die Wiedereröffnung des Neustädter Rathauses ist für Ende 2021 vorgesehen. (pm) +++

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