FRANKFURT AM MAIN / OFFENBACH

Sperrstunde und Maskenpflicht - "Herbst in der Stadt" wird verschoben

In den vergangenen sieben Tagen gab es pro 100.000 Einwohner 48,5 Corona- Neuinfektionen in Frankfurt, damit befindet sich die Stadt kurz vor der vierten Warnstufe im Präventions- und Eskalationskonzept des Landes Hessen. - Archivbild: K|N


Dienstag, 06.10.2020
von MIRIAM ROMMEL

FRANKFURT AM MAIN / OFFENBACH - Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen, Sperrstunde ab 22 Uhr: Corona- Alarm in Frankfurt am Main. Nachdem die Infektionszahlen weiter steigen, hat die Stadt nun härtere Maßnahmen beschlossen. Wie der Krisenstab jetzt mitteilt, gelten ab kommenden Freitag bis mindestens Sonntag, 18. Oktober, schärfere Regeln.

Auch private Feiern müssen in diesem Zeitraum abgespeckt werden. Denn: In öffentlichen oder gemieteten Räumen sind nur noch 25 Teilnehmer erlaubt. Auf Veranstaltungen in den eigenen vier Wänden sollen laut Empfehlung sogar nur zehn Menschen zugelassen werden.

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) richtet seinen Appell nun an die Bevölkerung und bittet die Menschen, sich am Riemen zu reißen. In den vergangenen sieben Tagen gab es pro 100.000 Einwohner 48,5 Corona-Neuinfektionen, damit befindet sich die Stadt kurz vor der vierten Warnstufe im Präventions- und Eskalationskonzept des Landes Hessen. Gesundheitsdezernent Stefan Majer bestätigte gegenüber der Bild-Zeitung, dass voraussichtlich bereits am Mittwoch die 50er Marke – und somit Stufe rot - in der Stadt Frankfurt geknackt würde.

Ab 50 Neuinfektionen pro Woche könnte die Stadt laut Eskalationskonzept des Landes auch ein konsequente Mobilitätseinschränkungen der Bürger anordnen.

Folgende Maßnahmen gelten voraussichtlich ab Freitag, 9. Oktober, bis Ende der kommenden Woche in Frankfurt am Main:

1. Es wird eine Sperrstunde von 22 Uhr bis 6 Uhr eingeführt.

2. Im öffentlichen Raum wird der Konsum von Alkohol verboten. Das gilt für Plätze, Straßen und Grünflächen.

3. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wird eine Maskenpflicht eingeführt. Eine genaue Übersicht der betroffenen Örtlichkeiten wird derzeit erarbeitet.

4. Das Hygienekonzept für "Herbst in der Stadt" wird überarbeitet. Die ursprünglich für Donnerstag, 8. Oktober, angedachte Eröffnung wird verschoben.

5. Begrenzungen bei privaten Feiern: höchstens 25 Teilnehmende in öffentlichen oder angemieteten Räumen. Für Feiern in privaten Räumen: dringende Empfehlung von maximal 10 Personen.

6. Es wird geprüft, ob nach den Herbstferien analog zum Vorgehen Offenbachs eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen eingeführt wird.

7. Für religiöse Feiern gilt eine Maskenpflicht analog zu Gottesdiensten.

8. Im Individualverkehr wird bei mehreren Personen ein Mund-Nase-Schutz empfohlen.

9. Das Angebot, dass sich städtisches Personal im Kita-Bereich kostenlos testen lassen kann, wird verlängert.

"Einen Grund für Panik gibt es nicht", sagen Feldmann und Majer. "Aber die Lage ist ernst. Jetzt kommt es auf jeden Einzelnen an. Halten Sie Abstand, tragen Sie Maske und waschen Sie Ihre Hände regelmäßig. Und: Wenn Sie eine Feier planen, überlegen Sie, ob sich diese nicht verschieben oder in einem kleineren Rahmen organisieren lässt. Bedenken Sie: Allein Ihr Verhalten entscheidet mit über den Verlauf der Pandemie."

Pixabay

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Weitere Maßnahmen an Schulen denkbar

Aufgrund der rasant steigenden Corona- Fallzahlen könnte in den kommenden Tagen in der Stadt nun auch eine Maskenpflicht an weiterführenden Schulen kommen. Diesbezüglich will sich der Gesundheitsdezernent in der nächsten Woche mit der Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) beraten.

Auch Offenbach kurz vor Stufe vier

Besorgniserregend sind auch die steigenden Infektionsfälle in Offenbach. Hier gab es zuletzt 46,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Stadt hat bereits auf den Negativtrend reagiert und vorsorglich nach den Herbstferien eine Maskenpflicht für Schüler an weiterführenden Schulen beschlossen. Sollte es über 50 Infektionen pro Woche geben, hat die Stadt bereits eine Maskenpflicht für alle Grundschüler angekündigt. Mit der Verkündung weiterer einschränkenden Maßnahmen wird am Mittwoch gerechnet. +++

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