SCHLÜCHTERN

Wenn das Essen 14 Tage lang tiefgekühlt werden muss

Übergabe: Erzieherin Sandra Oestreich nimmt die Essensbox von Rudi Kramer entgegen. Darin: die Speisen für die Kinder - Foto: Bensing & Reith


Freitag, 09.10.2020

SCHLÜCHTERN - Das Rasthaus Distelrasen beliefert jeden Tag zahlreiche Kindergärten und Kindertagesstätten in der Region. Dabei gibt es viel zu beachten: Zeit, Temperatur und Hygiene sind nur drei Schlagworte. Außerdem wird die Smiley-Liste strikt befolgt – und jede Speise für zwei Wochen tiefgekühlt.

Pünktlich um 12 Uhr steht Rudi Kramer vom Rasthaus Distelrasen vor dem Kindergarten Unterm Regenbogen in Wallroth. Er entlädt den Lieferwagen und klingelt. Kramer sagt: "Wir bereiten immer eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert für die Kinder zu."

Täglich wechselt das Angebot. Dazu tüftelt Rasthaus-Küchenchef Michael Berthold einen Monatsplan aus, der im Kindergarten ausgehängt wird. Und es muss viel beachtet werden: „Welches Kind hat Allergien, zum Beispiel eine Laktoseintoleranz oder eine Glutenunverträglichkeit?“, zählt Kramer auf.

Nach diesen Vorgaben werden die Speisen zubereitet. Frühmorgens vor der Belieferung können noch letzte Korrekturen vorgenommen werden, „zum Beispiel wenn ein Kind krank ist“, sagt Kramer.

Parallel zu Kramer dreht ein weiterer Lieferant vom Rasthaus Schlüchtern seine Runde. „Wir fahren immer zwei Touren, um alle Kindergärten zur rechten Zeit beliefern zu können.“ Denn darauf kommt es an: Pünktlichkeit. Natürlich sei auch die Temperatur wichtig. Aber: „Wenn wir pünktlich sind, dann stimmt auch die Temperatur der Speisen“, sagt Kramer. Und ebenfalls wichtig – nicht erst seit Corona-Zeiten: die Hygiene. Alles wird einzeln verpackt, die Übergabe findet in einer geschlossenen Box statt.

Eine Portion bleibt übrigens immer im Rasthaus Distelrasen, und zwar im Tiefkühlhaus. „Von jeder Speise frieren wir eine Portion ein.“ Denn: Das ist gesetzlich verpflichtend, wenn man öffentliche Einrichtungen beliefert. So kann das Gesundheitsamt bis zu zwei Wochen lang nachvollziehen, ob mit den Speisen alles astrein war. Rückstellprobe heißt das, sagt Kramer.

"Im Kindergarten in Wallroth fing es vor acht Jahren an", erinnert sich Kramer, der selbst Wallrother ist. Und dann seien sukzessive weitere Kindergärten dazugekommen, zum Beispiel in Schlüchtern, Herolz, Niederzell oder Flieden. Auch das Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz wird täglich vom Rasthaus Schlüchtern beliefert. Kramer verrät: „Das ist zu einem echten Standbein von uns geworden."

"Und den Kindern schmeckt’s", sagt Erzieherin Sandra Oestreich. Sie nimmt an diesem Tag die Speisen im Wallrother Kindergarten entgegen. Falls die Kinder ein Gericht mal nicht mögen sollten, dann können sie das mit der Smiley-Liste kenntlich machen. Neben jeder Speise finden sich auf dem Zettel nämlich drei Smileys: lecker, geht so, bitte nicht mehr. „Das machen wir in jedem Kindergarten“, erklärt Kramer. Diese Liste wird strikt befolgt. „So können wir nach und nach den perfekten Mix für die Kinder zusammenstellen.“ Und, das verrät Kramer auch, in dem einen Kindergarten seien manche Speisen ganz besonders beliebt - in anderen wiederum nicht. (pm) +++

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