HANAU

Bilanzpressekonferenz der Stadtwerke Hanau: Neue Leitungen und klimafreundliche Wärme

Die neue Energiezentrale soll das Quartier Pioneer Park weitgehend klimaneutral mit Strom und Wärme versorgen. An der Pioneer Werk Hanau GmbH sind die Stadtwerke mit 49 Prozent beteiligt. - Foto: Gelnhäuser Neue Zeitung


Mittwoch, 03.07.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung

HANAU - Es war die erste Bilanzpressekonferenz für Martina Butz, die erst im Mai die Geschäftsführung der Stadtwerke Hanau (SWH) übernommen hatte, und gleichwohl sie die nun vorgestellten Zahlen noch nicht zu verantworten hat, dürften jene ihr zumindest den Start erleichtert haben: Mit einem Ergebnis von 7,3 Millionen Euro für das Jahr 2018 steht der städtische Energieversorger derzeit wieder gut da.

Das Unternehmen hat schwierige Zeiten hinter sich, nachdem der Gewinn 2016 aufgrund massiver Verluste im Großkundengeschäft auf 4,7 Millionen Euro eingebrochen war, nun konnten die Stadtwerke wieder zulegen. Bei einer leicht gestiegenen Kundenzahl führten die SWH 1,3 Millionen Euro mehr an die Beteiligungsholding ab als im Vorjahr.

Leicht gesunken ist dabei der Wärmeabsatz (um 3,1 Prozent auf 158,3 Millionen KWh), im Bereich Strom und Erdgas schlagen sich dagegen in dem um 52,8 Prozent bzw. 28,1 Prozent deutlich verringertem Absatz die planmäßig auslaufenden Großkundenverträge nieder. Nach dem Millionenverlust vor drei Jahren hatten die Stadtwerke beschlossen, das für sie selbst unrentable Geschäftsfeld an die Mainova AG zu übertragen.

Große Themen bleiben auch für das aktuelle Geschäftsjahr die E-Mobilität und die Entwicklung des Pioneer-Parks. Letzteres ist für Butz, die zuvor bei der Stadtwerke-Anteilseignerin Mainova Prokuristin war, kein unbekanntes, denn für die Stadtwerke hatte sie bereits an der Planung für Energie-, Wärme und Breitband-Internetversorgung für das neue Wohngebiet mitgewirkt. Die Stadtwerke bauen hier gemeinsam mit der Getec Wärme & Effizienz GmbH die Energiezentrale des Pioneer-Parks, Baubeginn ist im Oktober, ab dem ersten Quartal 2020 soll die umweltfreundliche Wärmeversorgung des Quartiers von hier aus starten.

Die E-Mobilität ist wiederum recht neu im Portfolio der SWH und steht entsprechend noch ganz am Anfang. „Wir konzentrieren uns hier auf Privatkunden, denen wir sogenannte Wallboxen anbieten, mit denen sie in der eigenen Garage ihre E-Fahrzeuge aufladen können. Noch sei die Zahl der Kunden mit weniger als 100 überschaubar, aber jener Markt boome in Zukunft, ist Butz überzeugt.

Was die Sparte Trinkwasser anbelangt, haben die Stadtwerke jüngst eine neue Kampagne gestartet, die für die gute Qualität des Hanauer Tröpfchens wirbt. „Während früher vor allem die Vermeidung der Schlepperei im Vordergrund stand, wenn es darum ging, Wasser aus der Leitung zu konsumieren, spielt heute der Umweltschutz eine große Rolle“, weiß Marina Butz. Die Versorgung der Hanauer Bevölkerung mit Trinkwasser sei aktuell unproblematisch, vor dem Hintergrund des wachsenden Zuzugs in die Grimmstadt seien allerdings bis 2040 erhebliche Investitionen nötig. Spätestens im kommenden Jahr soll der Neubau des Wasserwerks beginnen.

Einen Beitrag zum guten Stadtwerke-Ergebnis hat auch die Hanau Netz GmbH geleistet, die das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Plus von 500.000 Euro und damit 400.000 Euro mehr als im Vorjahr abgeschlossen hat. Geschäftsführer Adrian Szabo führt das vor allem auf die Auflösung von Rückstellungen aufgrund gesetzlicher Übergangsregelungen zurück. Für die Stadtwerke-Tochter stehen derzeit zahlreiche Projekte auf der Agenda, darunter die Erschließung des Pioneer-Geländes, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Auch im Bereich Französische Allee/Altstraße/Steinheimer Straße und am Rochusplatz sind die Mitarbeiter derzeit zugange, um Strom-, Wasser- und Gasleitungen zu verlegen. Im September steht dann in Vorbereitung auf den Bau der Nordmainischen S-Bahn die Umlegung von Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und Gas entlang der Frankfurter Landstraße an, die im März 2020 abgeschlossen sein soll. „Extrem sportlich“, nennt Szabo diesen Zeitplan, und auch das Investitionsvolumen für die Hanau Netz ist beträchtlich: eine Million Euro von den 2 Millionen Gesamtkosten. Geregelt ist das laut Szabo in teils sehr alten Verträgen zwischen Bund, Deutscher Bahn und Stadt, es gebe einen Kostenverteilungsschlüssel nebst teils sehr komplexen Einzelregelungen. 1,4 Kilometer Stom-, 585 Meter Wasser-, und 110 Meter Gasleitungen müssen hier neu verlegt werden. Am 14. August soll es dazu eine Bürgerinformationsveranstaltung von Stadt und DB geben. +++

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