BAD SODEN-SALMÜNSTER

Massive Konjunkturkrise: Automobilzulieferer Woco baut Arbeitsplätze ab

Woco Technologiezentrum am Stammsitz Bad Soden-Salmünster - Foto: Woco


Mittwoch, 14.10.2020

BAD SODEN-SALMÜNSTER - Während einer digitalen Mitarbeiterversammlung am Mittwoch wurde die Woco Belegschaft am Stammsitz Bad Soden-Salmünster und dem Werk Steinau an der Straße von der Unternehmensleitung über die aktuelle Situation in der Automobilindustrie und deren Auswirkungen auf Woco informiert.

Der andauernd niedrigere weltweite Fahrzeugabsatz sowie die Verschärfung der Konjunktur- krise durch die Coronavirus-Pandemie wirken sich massiv auf die komplette Wertschöp- fungskette in der Automobilindustrie aus. Die gesamte Autoindustrie hat derzeit gewaltige Herausforderungen zu bewältigen und steht grundlegenden Strukturveränderungen gegen- über, die insbesondere die Zulieferer besonders hart treffen. Auch der Automobilzulieferer Woco muss sich auf diese Gegebenheiten einstellen und auf die geänderten Anforderungen zunehmender Elektrifizierung reagieren.

Während einer Online-Mitarbeiterversammlung am Mittwoch erläuterte Michael Lorig (CEO), dass die Woco Geschäftsleitung frühestens in 2024 mit einer Rückkehr des Umsatzes auf das Vorkrisenniveau von 2019 rechnet. Dementsprechend sind Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung unumgänglich, um die Wettbewerbsfähigkeit und das langfristige Bestehen des Unternehmens zu sichern.

Woco plant Einsparungen

Für Woco bedeutet das, dass in 2021 Personalkosteneinsparungen im mittleren einstelligen Millionenbereich erzielt werden müssen. Dieses Vorhaben soll durch Arbeitsplatzreduzierungen an den Standorten Bad Soden-Salmünster und Steinau an der Straße erreicht werden, die mit einer grundlegenden Neuausrichtung der Organisation entlang der veränderten Marktgegebenheiten einhergehen. Betroffen sind vor allem die Bereiche Entwicklung und Fertigungstechnik sowie diverse Ser- vicebereiche.

In Betracht gezogen wird außerdem die Auslagerung des physischen Logistikbereiches. So wurden weitere Einzelheiten bereits während einer separaten Versammlung mit den Mitar- beiter/innen der Logistik am 13. Oktober 2020 erläutert.

Die von der Geschäftsleitung getroffenen Entscheidungen sind notwendiger Teil eines um- fangreichen Transformationsprozesses, um die Zukunftsfähigkeit der gesamten Woco- Organisation zu sichern.

Für die Geschäftsführung ist es selbstverständlich, die möglichen harten Auswirkungen der Pläne auf das Notwendige zu beschränken, sie abzumildern und sozialverträglich und fair zu gestalten. In diesem Sinne wurden der Betriebsrat und der Wirtschaftsausschuss am 12. Oktober 2020 über die Entscheidungen der Woco Unternehmensleitung informiert. Bereits ab 22. Oktober 2020 werden die Vertragsparteien in die Verhandlungen zu einem Interes- senausgleich und Sozialplan eintreten, um tragfähige Lösungen für Arbeitnehmer- und Ar- beitgeberseite zu suchen, erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung am Mittwochnachmittag. (pm) +++

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine