GELNHAUSEN

Nach persönlicher Begegnung: Ex-CDU-General Peter Tauber hält sein Wort!

September 2017 in Fulda: Tauber im Gespräch mit Reporter Julius Böhm. Damals sagte er: - Archivbild O|N


Dienstag, 20.10.2020
von JULIUS BÖHM

GELNHAUSEN - Peter Tauber ist einer der jüngsten Spitzenpolitiker in Deutschland, er ist Vertrauter der Kanzlerin, war Angela Merkels Partei-General bei der Bundestagswahl 2017 und sitzt als Staatssekretär bei der Bundesverteidigungsministerin regelmäßig auf der Regierungsbank, um zunächst Ursula von der Leyen und dann Annegret Kramp-Karrenbauer zu vertreten.

Ein junger Berufspolitiker, der es schon mit 39 Jahren in die zweite Reihe der Bundespolitik geschafft hatte. Da ist die Erste nicht mehr fern, könnte man meinen.

Peter Tauber durfte ich bei Rhöner Bauernwurst und Kümmelbrot interviewen, ganz persönlich, ohne politische Themen – und das, obwohl nicht einmal eine Stunde später die Bundeskanzlerin zum Wahlkampf auf dem Fuldaer Universitätsplatz erwartet wurde.

Schon damals sprach er davon, dass er am liebsten zu Hause im Main-Kinzig-Kreis ist, dass er viel nur "der Peter" und nicht der "Herr Generalsekretär" genannt wird. Tauber sagte damals: "Heute empfinde ich mein Amt als große Ehre. Mein Leben lang möchte ich das aber nicht machen. Es gibt sehr aufregende, aber auch aufreibende Tage."

Im November 2017 erkrankte Tauber schwer, musste notoperiert werden. Vier Monate später sagte er zu mir für BILD: "Die Ärzte dort haben mir das Leben gerettet!" – mit dort meint Reserveoffizier Tauber das Bundeswehrkrankenhaus in Berlin. Eine Fügung des Schicksals, dass ihn die Bundeswehr-Kameraden retten.

Sein Buch "Du musst kein Held sein" hat nichts von der Eitelkeit, der scheinbaren Unantastbarkeit vieler anderer Spitzenpolitiker. Tauber warnt vor "toxischer Männlichkeit", gesteht sich selbst Schwächen ein, kritisiert das System Spitzenpolitik und tritt eine fruchtbare Debatte los.

Dieser eine Satz von Peter Tauber, den ich nie vergessen habe, der wie eine kluge Lebensformel wirkt, das unser Gespräch besonders gemacht hatte, reiht sich da nahtlos ein: "Wir Politiker sind austauschbar und bekleiden letztlich auch nur ein Amt. Das muss man sich immer wieder klarmachen."

Tauber hat sich das klargemacht, sich für seine Gesundheit, Familie und neue (berufliche) Herausforderungen entschieden– Tauber hat Wort gehalten. Alles Gute dafür! (Julius Böhm) +++

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