HANAU

Fotoausstellung: "Fotografisch unterwegs auf den Spuren verlassener Orte"

Foto: Schiffmann / Platz


Sonntag, 25.10.2020

HANAU - Im Alten Aufsichtshäuschen Gleis 5/6 im Hauptbahnhof Hanau beginnt am kommenden Samstag (bis zum 28. Februar 2021) eine Fotoausstellung, welche von den Künstlern wie folgt beschrieben wird: "Fotografisch unterwegs - analog wie digital - auf den Spuren verlassener Orte, entdeckten wir Ringlokschuppen als einen besonderen Architekturtypus. Nicht durch Eisenbahnromantik, sondern durch den Charme des Morbiden angetrieben, entstanden so zwischen den Jahren 2012 und 2017 an verschiedenen Orten in Rheinland-Pfalz (Betzdorf) und Hessen (Dillenburg / Marburg) die von uns ausgestellten Bilder.

Als Unterstand der Loks und Arbeitsplatz der Menschen stifteten die ehemaligen Bahnbetriebswerke Heimat und Identität. Heute ist der Raum dysfunktional, seiner ursprünglichen Bestimmung beraubt. Die sich selbst überlassenen Bauten entpuppen sich als stumme Zeugen der Zeit. Obwohl Spuren der Vergangenheit unbelebt vor Augen und Füßen liegen, ist doch die Gegenwart nicht tot. Natur und Mensch beschreiten verlassenes Terrain. Der Ort lebt in sich, anders, physisch und psychisch.

Die Aufnahmen offenbaren - neben einem dokumentaren Charakter - Einblicke in eine Welt im Wandel: Zerfall, Vergänglichkeit, Leere, Schönheit, Traurigkeit. Unsere Bilder sind nicht lustig, eher starr und melancholisch. Facetten fotografischer Gestaltung wie Schwarz-Weiß und Farbe, Licht und Schatten, Weite und Detail verstärken den Ausdruck. Öffnungen, Türen und Schwellen bilden Grenzen und Übergänge. Sie schaffen ein Innen und Außen, trennen sichtbaren von verborgenem Raum ab. Der Ausstellungsort selber bedient sich durch Ebene und Distanz der projizierten Bilder dieser spielerischen Metapher.

Zeit reist: Technik und Fortschritt wandeln Gesellschaft. Genau wie wir Menschen verändert sich Raum unter dem Einfluss von Stillstand, Vergänglich- und Endlichkeit. Neue Zeiten werden ge- schaffen durch Zweck, Kultur und Sinn. Und während Wildnis in die Ritzen der Ruinen drängt, soll- ten wir uns die Fragen stellen: Was passiert mit jenen Orten, was geschieht mit uns selbst? Wo fällt eine alte Tür zu, wo geht eine neue auf?

So ist das ehemalige Bahnbetriebswerk Hanau (mit Lokschuppen, Drehscheibe, etc.) in der Gegen- wart als historischer und musealer Ort zu bewundern, wogegen der Hanauer Hauptbahnhof sich durch Modernisierung und Umbau auf die Zukunft vorbereitet." Die Künstler: Thomas Schiffmann und Christian Platz. (pm) +++

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