MAIN-KINZIG-KREIS

"Schwierigster Winter seit 1946": Corona-Virus als gesellschaftliche Bewährungsprobe

Am Dienstag luden (von links) Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Erlensees Bürgermeister Stefan Erb zu einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Situation ein. - Fotos: Joana Schneider


Mittwoch, 28.10.2020
von JOANA SCHNEIDER

MAIN-KINZIG-KREIS - „Wir stehen als Gesellschaft vor dem wohl schwierigsten Winter seit 1946/47“, betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Denn das Corona-Virus ist weiterhin da und das Infektionsgeschehen steigt exponentiell an. Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, OB Kaminsky und Erlensees Bürgermeister und Vorsitzender der Bürgermeister-Kreisversammlung Stefan Erb luden deshalb am Dienstag zu einer Pressekonferenz in die Feuerwache Hanau ein und appellierten eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, sich an die Maßnahmen und Verordnungen zu halten, Eigenverantwortung zu übernehmen und unnötige Kontakte zu vermeiden.

Mit 93 Neuinfektionen am Dienstag stieg der Inzidenzwert im Main-Kinzig-Kreis auf erschreckende 123 an. Womit sich erneut zeige, dass der Kreis „keine Insel der Glückseligkeit“ sei, erklärt Landrat Thorsten Stolz. Denn das Virus macht vor Kommunen- und Stadtgrenzen keinen Halt. Inmitten der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main bestehe eine enorme Verflechtung, die dafür sorge, dass sich das dort herrschende Infektionsgeschehen, eins zu eins auch im MKK widerspiegelt.

Das Infektionsgeschehen im MKK steigt exponentiell an, erklärt Landrat Thorsten Stolz.
Das Infektionsgeschehen im MKK steigt exponentiell an, erklärt Landrat Thorsten Stolz.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky
Oberbürgermeister Claus Kaminsky

Und mit den Fallzahlen steigen auch die Aufnahmen von stationär zu behandelnden Patienten, betont Stolz. Während die Zahl der stationären Aufnahmen am 8. Oktober noch bei sechs lag – und der Inzidenzwert erstmals die 20 überstieg – waren es am Dienstag, dem 27. Oktober, bereits 27 stationäre Aufnahmen. Es sei an der Zeit – und Aufgabe aller – das Infektionsgeschehen nun schnellstmöglich einzudämmen, um das Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung weiter aufrechterhalten und gewährleisten zu können, appelliert Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler.

Ein gewisses Maß an „Eigenverantwortung und auch Vertrauen in die Politik“ sei dafür allerdings nötig, erklärt Bürgermeister Stefan Erb. Doch die „Akzeptanz an unser Verwaltungshandeln scheint zu schwinden“. Und auch der Landrat vermerkt einen stetig rauer werdenden Umgangston. Dabei seien „persönliche Vorwürfe und Schuldzuweisungen fehl am Platz“, stattdessen gehe es darum, „die Situation gemeinsam zu bewältigen und Solidarität, Zusammenhalt, Achtsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme“ zu beweisen. „Es ist nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern eine Bewährungsprobe für die Gesellschaft“, weiß Stolz. +++


Die geltenden Corona-Regeln im Main-Kinzig-Kreis. - Foto: Main-Kinzig-Kreis

Die geltenden Corona-Regeln im Main-Kinzig-Kreis. - Foto: Main-Kinzig-Kreis

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