RODENBACH

"Brenne wie am ersten Tag": Klaus Schejna steht erneut zur Wahl

Der amtierende Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) möchte weiterhin im Amt bleiben. - Fotos: Joana Schneider


Donnerstag, 29.10.2020
von JOANA SCHNEIDER

RODENBACH - Am Sonntag ist es so weit: Nachdem die Bürgermeisterwahl in Rodenbach wie einige andere auch aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurde – ursprünglich war sie für den 10. Mai terminiert – entscheidet sich am 1. November, wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister wird oder vielleicht bleibt. Denn Amtsinhaber Klaus Schejna (SPD) möchte seinen Platz auch nach 18 Jahren nicht räumen. Herausgefordert wird er bei dieser Wahl von Marina Lehmann (Bündnis 90/Die Grünen) und dem parteilosen Kandidaten Thorsten Zilling.

Warum Klaus Schejna nach wie vor für das Amt kandidiert und welche Projekte er bei einer Wiederwahl verfolgen möchte, erzählt er im KINZIG.NEWS-Gespräch.

1. Warum kandidieren Sie erneut für das Amt des Bürgermeisters?

Bürgermeister ist der schönste Beruf, den man sich vorstellen kann. Ich habe mein Hobby zum Beruf machen dürfen und bin nun schon seit 18 Jahren im Amt. Ich genieße es einfach jeden Tag, für meine Heimatgemeinde Rodenbach tätig zu sein. Außerdem sind so viele Projekte angestoßen, die ich natürlich auch fortführen möchte. 

Ich bin 52 Jahre alt, stehe mitten im Leben und habe ein schönes Netzwerk, welches ich für meine tägliche Arbeit nutzen kann.

2. Warum sind Sie der Richtige für die Gemeinde?

Ich bin hier groß geworden und kenne die Verwaltung von der Pike auf. Ich habe Diplom-Verwaltungswirt gelernt, sprich ich habe auch das Handwerkszeug dazu. Ich habe mir in den vergangenen Jahren ein großes Netzwerk erschlossen und viele Freundschaften geknüpft. Darüber hinaus brenne ich einfach wie am ersten Tag für diesen Beruf.

3. Welche Projekte stehen an und was möchten Sie noch erreichen?

Größere Projekte sind zum Beispiel unser Wohnhaus in der Alzenauer Straße, der Umbau der Kläranlage, da sind wir gerade in der Vorentwurfsplanung, das Baugebiet steht vor der Tür, welches wir auch lange geplant und vorbereitet haben. Die Zusammenlegung der beiden Feuerwehrhäuser und dem Bauhof steht an. Eins meiner Lieblingsprojekte: das „Robbe“. Die Rodenbacher Bildungs- und Begegnungsstätte. Zahlreiche Projekte also, die ich natürlich auch weiter begleiten möchte.

4. Wo sehen Sie die Schwerpunkte?

Also das Baugebiet mit 1.000 Neubürgern ist sicherlich sehr spannend, denn die Neubürger sollen nicht nur hier wohnen, sondern müssen auch integriert werden. Das heißt, auch die Infrastruktur wächst dort rundherum mit. Das Ärztehaus wird sicherlich ein zentraler Punkt, um die ärztliche Versorgung in der Gemeinde sicherzustellen, aber auch der Einzelhandel muss dort ebenfalls integriert werden, um eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten.

Des Weiteren ist auch die „Robbe“ Begegnungsstätte und Anlaufpunkt für Jung und Alt, um die Vernetzung besser miteinander zu verknüpfen und eine institutionelle Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Ein weiteres Großprojekt werden in Zukunft sicherlich auch die Straßensanierungen, über die man sich unterhalten muss. Dazu erarbeiten wir derzeit einen Sachstandsbericht für das Parlament und werden dann auch einen Sanierungsplan vorlegen. Und auch der Umbau des Bahnhofs zur Barrierefreiheit soll erarbeitet werden.

5. Welche Streitpunkte gibt es und wie stehen Sie zu diesen?

Es gibt immer andere Meinungen zu verschiedenen Projekten. Auch das Baugebiet hat das gezeigt. Es gab und gibt auch immer noch eine Bürgerinitiative gegen das Baugebiet, ich bin allerdings der Meinung, das Baugebiet war der richtige Beschluss. Der Beschluss war – wie übrigens 98 Prozent der Beschlüsse in der Gemeindevertretung – auch einstimmig.

Auch das Gewerbegebiet, welches wir im Moment ausgewiesen haben, könnte man wohl als Streitpunkt benennen. Wir sind in der ersten Offenlage und wissen selbst nicht, was und wie viel kommt oder wie groß das wird. Wir haben auch schon ein paar Anfragen, auch von innerörtlichen Gewerbebetrieben. Der Bedarf an kleineren Flächen ist auf jeden Fall da.

6. Was schätzen Sie an Rodenbach, was sind die Stärken der Gemeinde?

Ich schätze den Zusammenhalt in Rodenbach. Wir haben auch aufgrund der guten Infrastruktur ein sehr gut funktionierendes Vereinswesen, wir haben kurze Drähte gehabt und konnten während der Corona-Pandemie sofort Hilfsangebote schaffen. Wir haben mit unserem Seniorenbüro auch an die Älteren gedacht, die nicht so vernetzt sind.

Wir haben einen Bahnanschluss direkt im Ort, haben über 50 Prozent Wald, eine gute Infrastruktur, also hier lässt es sich einfach wirklich gut leben.

7. Welche gesellschaftlichen Themen müssen Ihrer Meinung nach angegangen werden?

Der Kampf gegen Rassismus ist in den letzten Jahren sehr wichtig geworden. Dieser latente Rassismus, also der gewisse Unterton und irgendwelche Witze und Bilder – da sehe ich ganz klar meine Aufgabe als Bürgermeister und Person des öffentlichen Lebens einfach dagegen anzugehen. Denn unter der Haut sind wir alle gleich und die Farbe ist völlig egal. Das müssen wir bereits in der Schule lehren und auch hier leben. Das bewerbe ich auch ganz klar, denn ich denke, es ist wichtig, Begegnungen zu schaffen und Ängste zu nehmen.

Des Weiteren ist natürlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein großes Thema. Wir sind und bleiben eine familienfreundliche Gemeinde. Wir haben zum Beispiel einen runden Tisch „familienfreundliches Rodenbach“, wir haben 15 Tagespflegepersonen, die eine wichtige Säule sind, worüber ich sehr dankbar bin. Wir haben jetzt auch eine Fachstelle für die Kinderbetreuung eingerichtet als feste Ansprechstelle. +++

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