JOSSGRUND

Spessart positive Ausnahme: "Das gallische Dorf unter den Wäldern"

Christian Münch, Leiter beim Forstamt Jossgrund - Foto: privat


Sonntag, 08.11.2020
von HANS-HUBERTUS BRAUNE

JOSSGRUND - Dem Wald im hessischen Spessart geht es vergleichsweise gut. Das sagt Christian Münch, er ist Leiter im Forstamt Jossgrund. Elf Revierförstereien gehören zu seinem Bereich. Den Käferbefall an den Fichten konnten er und seine rund 60 Mitarbeiter in diesem Jahr in den Griff bekommen. "Wir konnten bei der Aufarbeitung mit dem Käfer schritthalten", sagt Münch im Gespräch mit KINZIG.NEWS. In vielen anderen Gebieten in Hessen ist die Situation schlechter.

Dem Wald im Spessart geht es vergleichsweise gut

Dem Wald im Spessart geht es vergleichsweise gut

In weiten Teilen Hessens sorgt der Klimawandel für immense Schäden. Etwa 50 Prozent des Fichtenbestands wird als Schadholz eingestuft. Die Landesregierung will laut Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) bis zum Jahr 2023 über 250 Millionen Euro für die Wälder zur Verfügung stellen. Auch der Personalabbau bei Hessen Forst soll gestoppt werden. Ein Zwölf-Punkte-Plan soll dem Wald zusätzlich helfen.

Trotz der relativ guten Lage im Spessart gibt es auch hier einige Bereiche, die stärker betroffen sind, etwa die Wälder bei Biebergemünd, Bieber, Kassel und Lorhaupten. Gerade in tieferen Lagen mache der "eiserne Bestand der Käfer", den Forstbetrieben zu schaffen.

Die Fichte macht den größten Anteil (41 Prozent) an Waldbestand aus. Danach folgen die Buche (24 Prozent), Kiefer (19 Prozent) und die Eiche mit 16 Prozent. "Die Ampel steht auf gelb", sagt Münch. Auch im Spessart beobachten die Förster die Folgen des Klimawandels.

Der Laie habe das Gefühl, dass das Klima komplett entzügelt sei. Im April hört es auf zu regnen - und das bis zum Oktober. Gerade in den Vegetationsphasen brauchen die Bäume aber Feuchtigkeit. Die Trockenheit führt dazu, dass gerade in den Kuppenlagen die Äste abfallen - was gefährlich ist.

Insgesamt aber bezeichnet Münch den Wald im Spessart als "gallisches Dorf". Der Wald habe eine wichtige Schutzfunktion, ist ein Luftfilter und bietet eine biologische Vielfalt. Auch als Erholungsgebiet für die Menschen werden die Wälder gebraucht. Dazu kommt die nachhaltige Holzproduktion aus der Region. Schließlich ist Holz stark nachgefragt. Der Spessart hat viele Funktionen - und das soll auch so bleiben. Dafür arbeiten Forstamtsleiter Christian Münch und seine Mitarbeiter mit viel Engagement und Leidenschaft. +++

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