Highlight zum Martinstag: Fleischwurst und Leberkäse für Obdachlose

Dienstag, 10.11.2020
von JOANA SCHNEIDER
WÄCHTERSBACH / FRANKFURT AM MAIN - „Ich habe eigentlich nie Geld gegeben oder gespendet, wenn ich auf der Straße danach gefragt wurde“, erzählt der Gelnhäuser Winfried Wickert. Denn viel zu selten habe er sich mit dem Menschen, der dort etwas von ihm wollte, auseinandergesetzt. An diesem Dienstag sieht es allerdings vollkommen anders aus. Bereits zum vierten Mal macht sich der 69-Jährige auf den Weg zur Franziskustreff Stiftung in Frankfurt am Main – diesmal mit sechs Leberkäse, fünf Kilogramm Rohessern und 80 Fleischwürsten der Globus Fachmetzgerei in Wächtersbach im Gepäck, um den obdachlosen Gästen der Stiftung am Sankt Martinstag eine Freude zu bereiten.
Seit 2019 engagiert sich der Gästehausbetreiber gemeinsam mit seiner Ehefrau Roswita für die Stiftung und erfreut die Wohnungslosen mit Leckereien wie Hausmacher Wurst, Leberkäse oder Weißwürsten zum Oktoberfest. „Ich habe selbst sehr harte Zeiten hinter mir“, berichtet Wickert. Vor etwas über einem Jahr bewegte es ihn dann zum Umdenken und ihm wurde bewusst, dass „viele Leute dort gar nichts für ihre Situation können. Das sind teils Bänker oder ähnliches, die durch einen Schicksalsschlag dort gelandet sind“. Statt zu urteilen, wollte er also handeln, immerhin „kann ich eh nichts von hier mitnehmen, wenn ich mal gehe“.

Die passende Unterstützung für seine vierte Essens-Aktion fand Wickert diesmal in der Globus-Fachmetzgerei. „Gerade in einer so schwierigen Zeit, freut es uns, wenn wir Menschen etwas Gutes tun können“, erklärt Fachmetzgerei-Leiter Daniel Weisberger. Immerhin sei „soziales Engagement“ auch ein wichtiger Teil der Globus Firmenphilosophie, bestätigt Werbeleiterin Angela Kaulbarsch. „Deshalb freuen wir uns sehr, Herrn Wickert unterstützen zu können. Denn nur durch Menschen wie ihn, die persönlichen Einsatz zeigen, leben diese Aktionen.“
„Solche Spender sind immens wichtig für unsere Stiftung. Wir brauchen unsere Wohltäter und Unterstützer und sind wirklich dankbar über deren Engagement“, betont auch Silvia Sánchez, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Franziskustreff Stiftung. Für 50 Cent gibt es für die wohnungslosen Gäste dort täglich „ein ordentliches Frühstück“ und sogar Bedienung am Tisch, denn „unsere Gäste sollen ein würdevolles Gefühl vermittelt bekommen. Damit möchten wir ihnen sozusagen den ersten Schritt zurück in die Gesellschaft erleichtern.“ Passend zum Sankt Martinstag gibt es dank des 69-Jährigen zum täglichen Frühstück am Mittwoch nun wieder ein kleines Highlight. +++