NIDDERAU

Stundenbank symbolisiert nachwachsenden Wald

Foto: privat


Dienstag, 10.11.2020

NIDDERAU - Der rechteckige Holzklotz aus bestem Eichenholz aus dem Wald bei Eichen steht direkt gegenüber der Vogelschutzhütte an einer von Spaziergängern, Wanderern, Joggern und Radfahrern viel benutzten Kreuzung. Eine Infotafel macht darauf aufmerksam, dass es sich hierbei um eine Stundenbank handelt. Was im Falle der klobigen Sitzgelegenheit mit einem Volumen von 0,9 Kubikmeter nichts anderes bedeutet, dass der Klotz genau der Menge Holz entspricht, die pro Stunde im Nidderauer Wald nachwächst.

 „Wir wollten damit ganz einfach zeigen, dass der Wald insgesamt nicht nur einen großen Wert für den Naturschutz und für die Naherholung hat, sondern auch ein wichtiger Lieferant für das Produkt Holz und damit ein Wirtschaftsfaktor - auch für die Stadt - ist“, erläuterte der Initiator der Stundenbank, Revierförster Udo Kaufmann. „Wir sprechen von multifunktionaler Forstwirtschaft“, fügte Forstamtsleiter Lutz Hofheinz hinzu, Chef des Forstamts Hanau-Wolfgang, zum dem auch das Nidderauer Revier gehört. „Wir streben ein gesundes Gleichgewicht zwischen zielgerichtetem Naturschutz, Erholungswert und Nutzung als Wirtschaftswald an, wobei in Nidderau zum Beispiel acht Prozent der Waldfläche komplett aus der Bewirtschaftung heraus genommen worden sind“, betonte Hofheinz.

 „Die Stadt erwirtschaftet aus dem Holzverkauf jedes Jahr einen mindestens fünfstelligen Betrag, der in den Haushalt einfließt“, verdeutlichte Bürgermeister Gerhard Schultheiß die Bedeutung der Waldwirtschaft für die Finanzen der Kommune. Durch den Klimawandel werde es allerdings immer schwerer, auch im Wald eine Biodiversität zu erhalten, weil viele Baumarten mit den trockenen und heißen Sommern nicht mehr zurechtkommen, stellte Revierförster Kaufmann fest, der damit rechnet, dass lediglich die Eiche als ortstypischer Baum in Zukunft mit dem geänderten Klima am Standort zurechtkomme.

Um die Bedeutung einer sinnvollen Waldwirtschaft zu verdeutlichen, wurde neben der Stundenbank eine Infotafel angebracht, auf der zum Beispiel ersichtlich ist, dass im Nidderauer Wald pro Jahr mehr Holz nachwächst als geerntet wird. Dort erfährt die interessierte Waldbesucher auch, dass der jährliche Einschlag nur den Bedarf an Holz von rund einem Fünftel der Nidderauer Bevölkerung deckt. „Deutschland ist in Sachen Holz ein Importland“, stellte Revierförster Kaufmann fest, „der Bedarf durch eigenes Holz kann nicht annähernd gedeckt werden.“ (pm) +++


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