REGION

Weitere Streiks? ver.di erwartet Wende in Tarifverhandlungen

Warnstreiks der kommunalen Beschäftigten des ÖPNV Hessen - Symbolbild KN


Samstag, 21.11.2020

REGION - Nach drei Tagen Warnstreiks in Verwaltung, Werkstätten und Fahrdienst bei den kommunalen Unternehmen im hessischen ÖPNV erwartet die Gewerkschaft ver.di eine Wende in den Tarifverhandlungen. Streikleiter Jochen Koppel: „Heute fuhren wieder keine Busse und Bahnen in Kassel, keine Busse in Wiesbaden, keine U-Bahnen und Straßenbahnen in Frankfurt.“ Koppel kritisierte, dass die Marburger Verkehrsgesellschaft für die streikenden ver.di Mitglieder Streikbrecher eingesetzt hat. 

„Was die Streiks angeht, können wir an den bevorstehenden Adventssamstagen so weitermachen, wollen es aber nicht. Wir fordern die Arbeitgeber auf, ihre harte Haltung aufzugeben und einen Schritt in unsere Richtung zu machen. Am Dienstag ist die Möglichkeit dazu, denn dann setzen wir die Tarifverhandlungen fort.“ 

Besonderen Unmut erregt unter den Beschäftigten, dass der kommunale Arbeitgeberverband Hessen nicht bereit ist, die Corona-Prämie als einzelnen Tarifvertrag abzuschließen, so Koppel. „Die Beschäftigten im ÖPNV haben in der ersten Welle funktioniert und sie stehen auch jetzt wieder an vorderster Stelle. In anderen Bundesländern erhalten sie dafür Wertschätzung, nicht so in Hessen. Hier wird die Prämie daran geknüpft, das ganze schlechte Angebot drum herum anzunehmen. Die Zeit drängt, weil die Corona-Prämie nur dieses Jahr noch steuer- und abgabenfrei ist.“ 

ver.di verhandelt mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Hessen (KAV) über einen Spartentarifvertrag Nahverkehr. Er gilt hessenweit für rund 4.500 Beschäftigte. Es handelt sich um Schienenbahnfahrerinnen und -fahrer, Busfahrerinnen und Busfahrer der kommunalen Betriebe sowie Verwaltungs- und Werkstattpersonal. 

Die Forderungen in Hessen sind unter anderem:  

  • Verschieben der Entgelttabelle um drei Entgeltgruppen nach oben  
  • Übernahme der Covid Prämie aus dem Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes 
  • Bis zu 5 Entlastungstage je nach Betriebszugehörigkeit 

Am Dienstag, den 24.11. werden die Tarifverhandlungen per Videokonferenz fortgesetzt. (PM) +++

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