HANAU

47-jähriger Hanauer muss sich wegen Vergewaltigung vor dem Amtsgericht verantworten

Symbolbild: Jonas Wenzel


Mittwoch, 10.07.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung

HANAU - Ob es mal Liebe war, ist schwer zu sagen, auf jeden Fall aber haben sich Christian L. und Laura M. (alle Namen geändert) mal sehr gemocht. Von jener Zuneigung jedoch ist gestern in Saal 19 am Hanauer Amtsgericht nichts mehr zu spüren, und das wiederum erklärt sich schon aus dem Anlass, aus dem beide hier zusammentrafen: Chris­tian L. muss sich wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten, das mutmaßliche Opfer ist Laura M.  

  

Zweimal soll der heute 47-Jährige sein Opfer gegen dessen klar artikulierten Willen zum Geschlechtsverkehr gezwungen und dabei auch körperliche Gewalt ausgeübt haben. In der Silvesternacht 2016/17 soll er laut Anklageschrift Laura M. in ihrer Wohnung gepackt, ihr die Schlafanzughose heruntergezogen, sie aufs Bett gedrückt und zum vaginalen Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Einen weiteren Vorfall am 17. Juni 2017 wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor, auch dieser Übergriff soll sich in der Wohnung von Laura M. abgespielt haben. Hier soll er sie gepackt und ihr den Kiefer zusammengedrückt haben, bevor er sie erst zum vaginalen Geschlechtsverkehr und dann zur oralen Befriedigung zwang. Christian L. bestreitet nicht nur beide Vorfälle, er will an besagten Tagen überhaupt nicht in der Wohnung des mutmaßlichen Opfers gewesen sein.  

Kennengelernt haben sich die beiden im Mai 2015 über einen Kellnerjob in einer Frankfurter Kneipe. Beide sind zu diesem Zeitpunkt in festen Beziehungen. Doch beide hadern mit ihren Partnern, ihren Leben, dem Alltag und überhaupt und klagen sich öfter gegenseitig ihr Leid. Nicht ungewöhnlich, wenn man fünf Tage die Woche zusammen arbeitet. Irgendwann sind es mehr als nur Gespräche, und bei ihren heimlichen Treffen auf Parkplätzen oder im Autokino bleibt der Alltag einfach eine Weile außen vor. „Es war eine schöne Zeit“, befindet Christian L. „Wir hatten viel Spaß“, sagt Laura M. Der Zauber des Anfangs. Doch was so leicht und schön begann, wird schnell ziemlich kompliziert, und etwa an dieser Stelle beginnen sich die Wahrnehmungen der Geschehnisse deutlich voneinander zu unterscheiden. „Es war schon eine emotionale Bindung, die wir hatten, aber ich war trotzdem nicht bereit, dafür mein Leben hinzuschmeißen“, sagt Christian L. vor Gericht.+++  

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