GELNHAUSEN

COVID-19 im Main-Kinzig-Kreis: "Trendwende ist noch nicht in Sicht"

Das Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen - Symbolbild: Jonas Wenzel (Yowe)


Freitag, 27.11.2020

GELNHAUSEN - "Das Infektionsgeschehen im Main-Kinzig-Kreis bewegt sich noch immer auf einem besorgniserregenden Niveau, das unser Gesundheitssystem stark belastet. Eine Trendwende ist insgesamt noch nicht Sicht", stellt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler fest. Insbesondere bereite Sorge, dass immer mehr Coronavirus-Fälle in Krankenhäusern und im Pflegeheimen, der ambulanten Pflege, aber auch anderen Gemeinschaftseinrichtungen auftreten.

"Das sind zum Teil Bereiche, in denen Menschen versorgt werden, die ohnehin schon stark geschwächt und anfällig sind. Aber auch Ärzte und Pflegepersonal sind betroffen, so dass die Systeme unter großer Anspannung arbeiten", erläutert die Gesundheitsdezernentin.

"Ein Akt der Solidarität - ganz ohne Hysterie"

Von den Neuinfektionen betroffen sind in der Mehrzahl Erwachsene aller Altersgruppen, vermehrt aber auch wieder über 65-Jährige. „Die Infektionen werden in die Einrichtungen, die Heime und zu den Menschen getragen. Mitunter kann der Ansteckungsweg aber auch nicht rekonstruiert werden“, so Susanne Simmler weiter. Deshalb sei wichtig, alle derzeitigen Abstands- und Hygienebestimmungen zu beherzigen und einzuhalten, um das Virus nicht unwissentlich weiterzutragen. Denn auch ohne Symptome könne ein mit dem SarsCoV-2-Virus infizierter Mensch andere anstecken. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt, an den Telefonen und in der Nachverfolgung haben es immer wieder mit Infizierten zu tun, die asymptomatisch waren und sind und so gar nicht bemerkt haben, dass sie andere Menschen potenziell anstecken könnten“, erläutert Simmler. „Wenn sich einfach jeder so verhält, als trage er das Virus und das Gegenüber sei ein Risikopatient, dann wäre das ein gutes Verhalten in der Pandemie. Ein Akt der Solidarität - ganz ohne Hysterie."

Hohe Arbeitsbealstung

Die Arbeitsbelastung durch die Kontaktpersonennachverfolgung sei auch im Gesundheitsamt nach wie vor hoch, trotz der mehrfachen Verstärkung, weiterer Unterstützung aus Bundes- und Landesbehörden oder der Bundeswehr. Jedoch sei die Situation gerade im Gesundheitsbereich noch einmal besonders kritisch: "Wenn unsere Kliniken der Belastung durch vermehrte schwere Fälle oder vermehrte Ausfälle von Ärzten und Pflegepersonal nicht mehr standhalten können, dann wirkt sich das auf andere Bereiche aus. Das betrifft dann auch Menschen, die wegen einer anderen Erkrankung dringend versorgt werden müssen. Das ist unsere große Sorge und deshalb werden wir nicht nachlassen und bitten die Menschen im Main-Kinzig-Kreis nach wie vor darum, alle Kontakte auf ein Minimum zu beschränken", verdeutlicht Simmler und fügt hinzu: „Das fällt uns allen schwer, das ist nach so langer Zeit auch für niemanden eine Freude, aber es ist aus unserer Sicht notwendig. Die Fakten sprechen da eine klare Sprache."

Zahlreiche Menschen, das zeigen auch die vielen Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern, tragen die Einschränkungen solidarisch mit. Ziel sei weiterhin, durch gegenseitige Rücksichtnahme und Achtsamkeit die Lage in der Region zu stabilisieren und anschließend die Infektionszahlen gemeinsam auf einen niedrigen Stand zu bringen. Dazu gehöre das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen, das Abstandhalten, aber auch das regelmäßige Lüften in jeglichen Alltagssituationen und die Einhaltung der Vorgaben durch Bund und das Land Hessen. "Die Einschränkungen verlangen uns allen viel ab, privat, sozial und beruflich. Unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es um uns alle und unsere Gesundheit geht und dass wir alle einen Beitrag leisten können", erklärt Susanne Simmler. (pm) +++

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