FRANKFURT AM MAIN

Neubau des Terminal 3 läuft auf Hochtouren

Der Flugsteig J ist 600 Meter lang, besteht aus drei Ebenen und ist für Reisen außerhalb des Schengen-Raumes konzipiert. - Fotos: SCHICK Group


Mittwoch, 02.12.2020

FRANKFURT AM MAIN - Die Realisierung des Gesamtprojektes Neubau Terminal 3 läuft auf Hochtouren. Stück für Stück wächst auch der größte Passagierflugsteig des Projektes, das Pier J. Auf dem östlichen Areal der ehemaligen Rhein-Main Air Base entsteht das neue Terminal 3 für bis zu 25 Millionen Passagiere pro Jahr. Dieses sieht fast 50 Flugzeug-Stellplätze vor. Das neue Terminal wird im Vollausbau aus den vier Fluggastbereichen G, H, J und K bestehen, wovon die Anton Schick GmbH + Co. KG als Teil der SCHICK Group den Bau des Piers H und J sowie des knapp 70 Meter hohen Towers verantwortet. 

Der Flugsteig J ist 600 Meter lang, besteht aus drei Ebenen und ist für Reisen außerhalb des Schengen-Raumes konzipiert. Deshalb hat er eine separate Ebene, sowie einen eigenen Ankommergang. Den Flugzeugen stehen hierbei insgesamt 14 Gebäudepositionen für den direkten Zu- und Ausstieg zur Verfügung. Während für die Errichtung von Flugsteig H sieben Teilbauwerke nötig sind, wird Flugsteig J aus acht bestehen. An den unterschiedlichen Abschnitten wird parallel gearbeitet, was ein hohes Maß an Koordination und Organisation erfordert. 

Die einzelnen Bauwerke werden mit Abstand von einem Meter aufeinander zugebaut und nach ihrer Aushärtung mit Beton zu einem Flugsteig verbunden. Insgesamt 15 Turmdrehkräne der Firma Anton Schick GmbH + Co. KG und 350 Mitarbeiter sorgen dafür, dass diese Mega-Baustelle rund um die beiden Flugsteige schnell vorankommt.

Mit Betonfertigteilen, die am Stammsitz der SCHICK Group in Bad Kissingen und am Standort Hanau produziert werden, wächst auch das Pier J immer weiter. Bei diesem Flugsteig stehen entlang der Pierstange 86 ganz besondere Stützen. Y-förmig und eingefärbt werden diese zukünftig ein Blickfang für alle Reisenden sein. Jede dieser über zehn Meter langen und rund 25 Tonnen schweren Y-Stütze wird mit einer Neigung von sieben Grad leicht schräg aufgestellt. An der Gabelung ist diese mehr als fünf Meter breit und je nach Querschnitt 70 - 90 cm dick. In allen Y-Stützen sind über acht Kubikmeter Beton und mehr als drei Tonnen Stahl verbaut. Die Stützen werden zukünftig die auskragende Decke der Ebene 2 tragen. 

Durch zwei Lastpunkte an den Spitzen und nur einen Standpunkt unten wird so ein „Stützenwald“ vor dem Gebäude vermieden. Dadurch ergibt sich die charakteristische Form der Y-Stütze, die in Ihrer Kubatur an einen Baum erinnert. Die Produktion der Stützten erfolgt in den firmeneigenen Betonfertigteilwerken der SCHICK Group. Die Herstellung im Werk hat mannigfaltige Vorteile im Vergleich zur Herstellung auf der Baustelle: So bleiben die Rahmenbedingungen bei der Herstellung immer gleich, da im Werk durchgehend Plusgrade herrschen und kein Regen Veränderungen im Beton verursachen kann. Die Produktion eines so individuellen Sichtbetonbauteils ist nur unter diesen Voraussetzungen möglich, denn auch die Gestaltung der Y-Stützen ist aus unterschiedlichen Gründen etwas Besonderes. Neben der Trapezform gibt es scharfe Kanten und wenige orthogonale Winkel. 

Zusätzlich müssen durch die beton-technologischen Anforderungen und die hohe Druckfestigkeit besondere Eigenschaften erfüllt werden. Der Beton in der Güte C50/60 ist einer der tragfähigsten Betone, die im Rahmen des Gesamtauftrages von der Schick Group an den Piers verwendet werden. Der Zement für diesen Beton stammt von der Schwenk Zementwerke KG, die seit vielen Jahrzehnten der Baustoffpartner für die Betonproduktion in den Fertigteilwerken der SCHICK Group ist. Der Beton ist circa doppelt so tragfähig wie der Beton, der beispielsweise in den Wänden, Decken und Stützen verbaut wird. 

Nach Herstellung der Y-Stützen im Betonfertigteilwerk folgt der Transport. Dieser geschieht ausschließlich nachts, denn die Stützen haben mit über fünf Metern Überbreite  und können nur durch spezielle Schwertransporte bewegt werden. Hierbei vertraut die Firma Anton Schick GmbH + Co. KG auf Trucks von Mercedes-Benz Typ Arocs und Spezial-Auflieger aus dem Haus Faymonville. Die Transportbegleitung erfolgt durch eigene Begleitfahrzeuge BF3 sowie die Polizei. Nachdem die Stützen auf der Baustelle angekommen sind, werden diese an beiden Seiten entlang des Flugsteig J montiert. Vor Ort werden zwei eigene Liebherr Mobilkrane genutzt, die die Aufstellung der Sonderfertigteile unterstützen. Ein Kran schlägt die Stütze an und hält sie im Montagezustand stabil, während der zweite Kran weitere Hilfsstützen zur Abstützung und Befestigung aufstellt. Auch die Montage birgt einige Hausforderungen für das Team der SCHICK Group vor Ort. Denn die Stützen müssen maßgerecht eingebaut und die Neigung von sieben Grad exakt eingehalten werden. Da keine vertikalen Flächen vorhanden sind, an der beispielsweise mit einer Wasserwaage die Neigung gemessen werden könnte, nutzen die Monteure modernste Vermessungstechnik. 

Zur weiteren Unterstützung wurden auch eigene Lehren erstellt, sodass die winkeligen Flächen dennoch mit einer konventionellen Wasserwaage einjustiert werden können. Unter der Stütze selbst sind zusätzlich verschiedene Vermessungspunkte angebracht, die das Montieren der Stütze erleichtern. Unabhängig davon wird die gesamte Montage der Y-Stützen von einem Vermessungsteam permanent begleitet. Bis alle 86 Y-Stützen beim Flugsteig J stehen dauert es noch bis Sommer 2021. Dann wird die auskragende Decke der Ebene 2 auf die Stützen gesetzt. So nimmt dann auch der längste Flugsteig von Terminal 3 mehr und mehr Gestalt an. Zusammengefasst wurde all dies in einem Video zur Produktion, dem Transport sowie der Montage der Y-Stützen unter folgendem Link: https://youtu.be/Irr0eusNAto. Erhalten Sie weitere Informationen über den Baufortschritt und die Dimensionen dieser gigantischen Baumaßnahme auf www.schick-bau.de. (PM) +++

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