Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Gestalten des Advents - Johannes der Täufer

Freitag, 11.12.2020
von luisa.diegel
REGION - Irgendwie finde ich ihn faszinierend, diesen Typen: Johannes den Täufer. Die Bibel erzählt von ihm: Johannes predigt in der Wüste. Er trägt ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel. Seine Nahrung sind Heuschrecken und wilder Honig. Er fordert die Menschen immer wieder auf. „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“
Ich denke, für Johannes beginnt das Himmelreich, wenn sich die Verhältnisse, in denen Menschen leben, positiv verändern. Wenn das Leben für alle gerechter wird. Deshalb ruft Johannes zur Umkehr. Er will, dass die Menschen über ihr Leben und ihr Handeln nachdenken. Dass sich jeder einzelne fragt: Was kann ich eigentlich mit dazu beitragen, dass es in der Welt gerechter zugeht? Johannes, der Täufer, hat zu seiner Zeit die Finger in die Wunden gelegt. Er hat aufgedeckt, wenn etwas nicht in Ordnung war. Selbst dem herrschenden König, Herodes, gegenüber begegnet Johannes mit barscher Kritik. Für diese Kritik wird er sogar enthauptet.
Johannes ist seinen Weg in aller Konsequenz gegangen. Er bleibt für mich eine ganz besondere Gestalt des Christentums. Und aus der Schule des Johannes ist Jesus hervorgegangen. Doch Jesus hat in seinen Worten und mit seinem Handeln deutlicher als Johannes gezeigt, woran das Himmelreich zu erkennen ist: nämlich daran, dass Menschen in seinem Geiste miteinander leben, in einem Geist der Liebe und der Versöhnung. Liebe ist der also erste Schritt, die Welt zu verändern. +++