BKA warnt vor Übergriffen: Wie sicher sind die Impfzentren in der Region?

Dienstag, 08.12.2020
von MORITZ PAPPERT
REGION - In wenigen Tagen sollen die ersten Impfzentren in der Region geöffnet werden. Wann genau das sein wird, kann derzeit noch niemand sagen. Was aber bereits jetzt vermutet wird: Es kann zu Protesten und Angriffen von Gegnern und Corona-Leugnern kommen. Das BKA warnt laut tagesschau.de vor Gefahren für Hersteller und Vertreiber, auch durch Kriminelle und mögliche aus dem Ausland staatlich gesteuerte Cyberangriffe auf deutsche Forschungseinrichtungen und Produktionsanlagen. Wir haben bei den Landkreisen nachgefragt. Wie sicher sind die Impfzentren in der Region?
In einem internen Lagepapier des BKA sei laut tagesschau.de künftig mit Protesten und Demonstrationen vor den Standorten der Produktionsfirmen und den geplanten Impfzentren zu rechnen. Möglicherweise auch mit Straftaten. Zuerst hatte die "Wirtschaftswoche" über das Dokument berichtet. Die Polizei bereitet sich darauf vor, den Transport der Impfstoffe zu sichern.
Laut der Pressestelle des Landkreises Hersfeld-Rotenburg wird im Impfzentrum in der Göbel Hotels Arena ein eigens erstelltes Sicherheitskonzept zum Tragen kommen, welches "den Empfehlungen des Bundeskriminalamts entspricht und in enger Abstimmung mit der Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg erstellt wurde." Dieses soll vor Ort durch einen externen Sicherheitsdienst umgesetzt werden. "Durch eine ausreichende Anzahl an Sicherheitspersonal wird rund um die Uhr, in der Zeit des Impfbetriebs von 7 und 22 Uhr sowie nachts der Schutz des Zentrums gewährleistet. Aus naheliegenden Gründen können wir jedoch zu etwaigen Details des Sicherheitskonzepts keine Auskünfte erteilen", so der Pressesprecher des Landkreises weiter.
Auch von der Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises heißt es, dass es ein umfassendes Sicherheitskonzept, in Abstimmung mit der Polizei, gebe. Die Impfzentren werden in Hanau und Gelnhausen errichtet. "Wir werden Sicherheitspersonal einsetzen sowie technische und bauliche Möglichkeiten nutzen, um Störungen, Vandalismus o.ä. zu verhindern. Der Main-Kinzig-Kreis besitzt über seine Fachbehörden umfassende Kenntnisse zu diesem Thema und steht in engem Kontakt zu den Polizeidienststellen. Von dieser Seite erhalten wir auch eine entsprechende Einschätzung zum jeweiligen Gefährdungspotenzial. Diese Informationen fließen in die Planungen ein", heißt es von der Pressestelle.
Ähnlich sieht es auch beim geplanten Impfzentrum im Vogelsbergkreis, der Hessenhalle in Alsfeld aus. "Die sicherheitsrelevanten Anforderungen an die Impfstätte werden seitens des Krisenstabs in enger Abstimmung mit der Polizei erarbeitet. Hierzu gehören der Objektschutz sowie die Sicherstellung eines störungsfreien Betriebs. Über konkrete Inhalte kann aus verständlichen Gründen keine Auskunft gegeben werden", heißt es von der Pressestelle auf Nachfrage.
Der Landkreis Fulda konnte auf die von uns gestellten Fragen zum Impfzentrum in der Esperanto-Waideshalle keine Antwort geben und verweist auf die Polizei.
Die Pressestelle der Polizei in Osthessen teilt mit, dass derzeit keine konkreten Hinweise auf Störungen oder geplante kriminelle Aktionen zum Nachteil der Impfzentren vorliegen. "Die Möglichkeit, dass sich Aktionen Dritter gegen die Impfzentren richten, wird seitens der Polizei gleichwohl in Betracht gezogen. Daher finden Maßnahmen zum Schutze aller in Hessen eingerichteten Impfzentren statt, so auch in Osthessen und im Main-Kinzig-Kreis. Gewährleistet wird der Schutz sowohl durch private Sicherheitsdienste als auch durch eine polizeiliche Schutzkomponente", heißt es von der Polizei in Osthessen. +++