MAIN-KINZIG-KREIS

Regierung: Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr in Corona-Hotspots

Ministerpräsident Volker Bouffier - Foto: Tobias Rehbein


Dienstag, 08.12.2020
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS - Jetzt ist es offiziell: Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gab am Dienstag in seiner Regierungserklärung im Hessischen Landtag bekannt, dass bei einer Inzidenz von über 200, eine Ausgangssperre gilt. Auch der Main-Kinzig-Kreis ist davon betroffen.

Konkret heißt das, dass es von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens eine Ausgangssperre gibt. Diese Regelung soll von Freitag an bis zum 10. Januar gelten. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.

Die Landesregierung führt, im Rahmen der verschärften Maßnahmen, eine zusätzliche Stufe (6) in das Eskalationskonzept des Landes ein. "Ich glaube diese Maßnahmen werden ihre Wirkung erzielen", sagt der Ministerpräsident.

"Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist die zentral politische und gesellschaftliche Herausforderung seit nunmehr 10 Monaten und wir müssen davon ausgehen, dass dies auch mindestens bis zum Sommer nächsten Jahres so bleibt", erklärt der Ministerpräsident. "Epidemiologisch wäre es das Beste und natürlich am schnellsten wirksame Mittel einen Total-Lockdown zu verhängen und alles zu schließen. Dies würde aber zu immensen Schäden in der Wirtschaft, im Betreuungs- und vor allem im Bildungswesen führen", so Bouffier weiter.

Kein Anlass zur Entwarnung

Die obersten Prioritäten seien immer gewesen: 1. die Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden, 2. die Kitas und Schulen offen zu halten und 3. das Wirtschaftsleben aufrechtzuerhalten. "Wenn wir uns heute anschauen, inwieweit die beschlossenen Maßnahmen gewirkt haben, so können wir feststellen, dass sie notwendig waren und der steile Anstieg der Infektionsrate gebrochen wurde", so Bouffier. Er mahnt aber auch, dass die Situation weiter angespannt sei und es keinen Anlass zu Entwarnung gebe.

Ein großes Thema in den letzten Tagen war auch, ob am Präsenzunterricht festgehalten werden soll oder man zum Wechselunterricht geht. "Schule ist ein Ort des Lernens, aber auch ein Ort des sozialen Miteinanders. Bund und Länder, wollen deshalb so lange wie möglich am Unterricht vor Ort festhalten und haben gleichzeitig den Infektions- und Gesundheitsschutz im Blick", so Bouffier.

"Schulen sind kein Ort besonderen Infektionsgeschehens"

Die Schulen seien laut dem Ministerpräsidenten keine Infektionsherde. "Die Zahlen sind seit langer Zeit gleich und so haben wir zum Beispiel am 30.11.2020 bei fast 1.900 Schulen genau drei Schulen geschlossen, sind 1,4 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Quarantäne und 1,3 Prozent der Lehrkräfte. Seit Beginn des Schuljahres haben wir fast 85.000 Lehrerinnen und Lehrer getestet, bei denen sich eine Infektion von 167 Fällen ergab - was 0,2 Prozent entspricht - gezeigt."

In der Zeit um die Weihnachtsfeiertage will das Land den Empfehlungen zum Thema Kontaktbeschränkungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundesregierung folgen. "Das heißt konkret, vom 23.12.2020 – 01.01.2021 werden die allgemeinen Kontaktbeschränkungen erweitert und es können sich dann bis zu 10 Personen unabhängig vom jeweiligen Hausstand treffen. Auch hier zählen die Kinder bis 14 Jahre nicht mit." Für Verwandtschaftsbesuche soll es weiterhin möglich sein, in Hotels zu übernachten.

Weitere Einschränkungen nach Weihnachten möglich

Bouffier kündigt aber bereits an, dass mit weiteren Einschränkungen in der Zeit vom 23.12.2020 bis 01.01.2021, insbesondere für die Silvesterzeit, "sehr wahrscheinlich" zu rechnen sein wird. Die neuen Regeln sollen am 16. Dezember beschlossen werden. "Schon heute ist aber klar, dass an Silvester öffentliche Feiern, Feuerwerke etc. nicht stattfinden können", sagt der Ministerpräsident.

Vor einigen Wochen hat das Land zur Herausforderung der rund acht Millionen Impfungen eine Task Force gebildet. "Ich freue mich heute feststellen zu können, dass dieses Konzept erfolgreich war und wir sagen können, Hessen ist gut vorbereitet und wir können beginnen. Wann es konkret und wie losgeht, ist noch offen. Noch sind die Impfstoffe nicht genehmigt, noch wissen wir nicht wie viele Impfdosen wir überhaupt in Hessen erhalten."

Abschließend mahnt Volker Bouffier: "Neben den Erfolgen der Impfung bleibt ganz entscheidend, dass Verhalten jedes einzelnen von uns. Weiter muss deshalb gelten, die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, öffentlich wie privat. Das gemeinsame Interesse muss vor dem Einzelinteresse stehen. Nur so halten wir diese Gesellschaft zusammen und haben Grund zur Zuversicht." +++

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