"Wichtiges Signal der Hoffnung": Impfzentren sind einsatzbereit

Donnerstag, 10.12.2020
von JOANA SCHNEIDER
HANAU - „Wir können Einsatzbereitschaft vermelden“, verkündet Landrat Thorsten Stolz am Donnerstag in der August-Schärttner-Halle in Hanau, die als eines der beiden Impfzentren im Main-Kinzig-Kreis umfunktioniert wurde. Gemeinsam mit Erster Kreisbeigeordneter Susanne Simmler, Oberbürgermeister Klaus Kaminsky und Dr. Wolfgang Lenz, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes und Projektverantwortlicher der Impfzentren, lässt der Landrat hinter die Kulissen der Impfzentren schauen, welche in kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurden. Eine „unglaubliche Herausforderung“, welche erneut gezeigt habe, „wie wir im Main-Kinzig-Kreis zusammenstehen“, betont Landrat Stolz.
Mit der Einsatzbereitschaft der beiden Impfzentren in Hanau und Gelnhausen, setze der Kreis gemeinsam mit den Städten und Gemeinden außerdem „ein ganz wichtiges Signal“, dass dieses „schreckliche Jahr 2020 mit einem Stück Hoffnung zu Ende geht“, erklärt OB Kaminsky. „Hoffnung, Zuversicht und Ermutigung“, dafür stehen die Impfzentren. Und diese sei auch bitter nötig, denn die Corona-Pandemie richte nicht nur gesundheitliche Schäden an, erschwere die Erbringung des Lebensunterhalts und fordere sogar Existenzen, sondern „macht auch etwas mit der Psyche und der Seele der Menschen“, berichtet der Oberbürgermeister. Umso erfreulicher sei es, nun zu verkünden: „Wir liefern. Wir sind bereit.“ Und damit wächst auch die Hoffnung, „dass wir im nächsten Jahr unseren gemeinsamen Feind, das Corona-Virus, tatsächlich werden besiegen können“.

Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff
Wann es allerdings losgeht, steht noch nicht genau fest, erklärt Lenz. Die Infrastruktur steht zwar, wann der Kreis allerdings den ersten Impfstoff erhält, sei aber noch nicht bekannt. Sobald der Impfstoff da ist – der dann mehrmals täglich an die beiden Impfzentren ausgeliefert würde, womit sich ein Diebstahl von Impfstoffen nicht lohnen würde, betont der Projektleiter – könne es aber losgehen. Mit immerhin rund 250.000 Menschen rechnen die Beteiligten – dies entspricht etwa 60 Prozent der gesamten Bevölkerung im Kreis. Während den Öffnungszeiten von 7 bis 22 Uhr könnten dann etwa 1.000 Menschen am Tag geimpft werden – und sollte mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, kann auch aufgestockt werden.
Wie genau es zu den Impf-Einladungen kommt, stünde aber ebenfalls noch nicht fest, erklärt Vize-Landrätin Simmler. Vom Land Hessen sei „ein zentrales Einladungsmanagement“ geplant. „Dieser Teil der Notwendigkeit hat auch für uns noch Fragezeichen. Wir haben den Teil geleistet, den wir leisten konnten und sogar noch mehr“, berichtet die Erste Kreisbeigeordnete, denn sollte noch kein System für die Impf-Einladungen stehen, obwohl der Impfstoff bereitstünde, sei der Main-Kinzig-Kreis auch gewappnet, loszulegen.
Auch personell sei man gut aufgestellt, verrät Simmler. Auf die vom Kreis gestellten Aufrufe hätten sich mehr Menschen gemeldet, als erwartet. In einem Drei-Schicht-System soll das Personal, welches nicht ehrenamtlich, sondern unter verschiedenen Anstellungen oder Honorarverträgen beauftragt wird, in den Impfzentren eingesetzt werden.
Die Impfung gegen das Corona-Virus
In den Impfzentren wird den eingeladenen Patienten zunächst Fieber gemessen, danach geht es in den Wartebereich, in dem Panels mit Informationen zum weiteren Ablauf stehen. An der Anmeldung registrieren sich die Patienten dann – dazu benötigt es den Personalausweis sowie den Impfausweis und den Reservierungscode oder eine Bescheinigung der Dringlichkeit zur Impfung durch den Arzt oder auch Arbeitgeber. Für alle, die sich noch unsicher sind und gerne weitere Informationen zur Impfung hätten, stehen Ärzte für ein Aufklärungsgespräch bereit, ansonsten geht es direkt weiter zur Impfung. In den separaten Impfkabinen wird die Impfung dann durch medizinisches Fachpersonal verabreicht – und zwar als Injektion in den Oberarm. Damit die Geimpften auch nach der Spritze noch unter Beobachtung stehen, um bei eventuellen Komplikationen eingreifen zu können, gelangen sie nach den Impfkabinen in einen Ruhebereich. Dort soll für die 30 Minuten Beobachtungszeitraum für Unterhaltung gesorgt werden, erklärt Lenz. Als letzten Schritt holen sich die Patienten an der Abmeldung dann noch ihren Impfpass ab.
Um den Ablauf zu erleichtern und Wartezeiten zu vermeiden, rät der Mediziner dazu, alle Unterlagen und notwendigen Papiere vorab bereitzuhalten. Des Weiteren sollte bei der Wahl der Kleidung darauf geachtet werden, dass der Oberarm leicht freizumachen ist. In den Impfzentren gelten darüber hinaus die gängigen Abstandregeln sowie die Maskenpflicht.
Ein wichtiger Schritt sei mit der Bereitstellung der Impfzentren also getan. Die Entscheidung, sich impfen zu lassen, sei zwar freiwillig, „aber ich glaube, es ist unvernünftig, sich nicht impfen zu lassen“, betont Oberbürgermeister Kaminsky abschließend. +++
