GELNHAUSEN

Weihnachtsgeschäft ade: Nagelstudio wegen Corona-Virus vor dem Aus?

Auch Nagelstudios leiden unter der Corona-Krise. - Symbolbild KN


Donnerstag, 17.12.2020
von JOANA SCHNEIDER

Weihnachten steht vor der Tür und normalerweise boomt das Geschäft für die meisten Branchen um diese Zeit. Doch statt großem Weihnachtsgeschäft steht in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ein harter Lockdown auf dem Plan und die meisten Läden müssen schließen. So auch kosmetische Salons, wie Nagelstudios. Für Nagelstudio-Betreiberin Elke Suda ein hartes Los. Wie es nach dem Lockdown für ihr Geschäft in Gelnhausen weitergeht, steht für die 50-Jährige noch nicht fest.

Dabei betreibt die gelernte Bürokauffrau ihr Studio "Hands! Up" schon seit über 20 Jahren. Doch schon nach dem ersten Lockdown sei die Hälfte des Kundenstamms verloren gegangen, berichtet Suda. „Die Leute hatten Angst und teilweise selbst kein Geld“, erklärt die 50-Jährige, weshalb das Geschäft nur schleppend angelaufen sei. Wirkliche Einnahmen verzeichnete Suda daher nicht. „Im Endeffekt habe ich acht Monate für nichts gearbeitet. Der Umsatz hat gerade gereicht, um die laufenden Kosten zu decken.“ Der gewohnte Lebensstandard musste dementsprechend runtergefahren werden. „Wir leben derzeit mit einem halben Gehalt, weil auch mein Partner in Kurzarbeit ist“, berichtet Suda.

Das Nagelstudio 'Hands! Up' betreibt Elke Suda seit über 20 Jahren. - Fotos: Joana Schneider
Das Nagelstudio 'Hands! Up' betreibt Elke Suda seit über 20 Jahren. - Fotos: Joana Schneider

Mittlerweile lief das Geschäft aber gerade wieder an und „besonders zur Weihnachtszeit steigt die Nachfrage“. Für viele Branchen seien die Monate November und Dezember die verkaufsstärksten des ganzen Jahres, durch diese auch „Defizite des ganzen Jahres ausgeglichen werden können“. Doch nun macht der Lockdown einen Strich durch die Rechnung. Und für die Nagelstudiobetreiberin nicht erst mit dem harten Lockdown, denn bereits im November musste Suda ihr Geschäft schließen.

„Ich habe auch Verständnis dafür“, allerdings hätte das Konzept der Schließungen auch angepasst werden können, erklärt die Studio-Betreiberin. „Bei Feiern und großen Veranstaltungen verstehe ich es, aber bei so einem kleinen Laden wie meinem ist es eigentlich kein Problem, die Maßnahmen einzuhalten. Sich mit einem weiteren Haushalt zu treffen, ist ja auch möglich.“ Und auch die Hygienemaßnahmen standen im Nagelstudio von Suda schon vor Corona an der Tagesordnung. Nur teurer seien Handschuhe, Mundschutz und Desinfektionsmittel geworden – „da ist man gleich doppelt und dreifach gestraft“.

Nicht nur finanziell, sondern auch psychisch eine große Belastung. „Ich bekomme privat viel Halt und wenn ich wirklich schließen muss, kann ich mir auch etwas anderes suchen als gelernte Bürokauffrau“, ist Suda dankbar. Doch „für einige ist es sicher eine starke Belastung, gerade auch alleinstehende Menschen leiden bestimmt vermehrt unter der Situation. Wenn ich meinen Partner nicht hätte, wüsste ich auch nicht weiter“. Doch auch für das Nagelstudio von Suda sieht es nicht gut aus – „wenn ich nach dem Lockdown – und auch je nachdem wie lange er andauert - wieder die Hälfte der Kunden verliere, kann ich den Laden dicht machen“. +++

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