HANAU

Auch der Pandemie getrotzt – Gebührenerlass wird beibehalten

Der Wochenmarkt-Verein hat 2000 Euro an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau gespendet. - Foto: Stadt Hanau


Freitag, 18.12.2020

HANAU - "Beschicker und Kunden des Hanauer Wochenmarkts sind grundsätzlich hart im Nehmen. Dass sie aber nicht nur Wind und Wetter, sondern seit Beginn der Pandemie auch dem Corona-Virus trotzen, verdient unsere Anerkennung." Mit diesen Worten bedankt sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei den Händlerinnen und Händlern des Wochenmarkts sowie bei all jenen, die weiterhin mittwochs und samstags zu Füßen der Brüder Grimm einkaufen. 

Der Wochenmarkt habe – wie die Supermärkte – eine Versorgungsfunktion für die Bürgerinnen und Bürger. Deshalb sei er vom Lockdown auch ausgenommen. "Der Bummel über den Wochenmarkt bietet wenigstens ein kleines bisschen Normalität, was uns allen in diesen Zeiten gut tut", so Kaminsky. 

Aber auch auf dem Marktplatz heißt es: Maske tragen, Abstand wahren, Hygieneregeln beachten. Die richtigen Verhaltensmaßnahmen haben sich bei Kundinnen und Kunden und auch beim Standpersonal inzwischen eingespielt. "Die Disziplin auf dem Wochenmarkt ist groß", erklärt Peter Krebs als Vorsitzender des Hanauer Wochenmarkt-Vereins. Er bedankt sich ausdrücklich für die Unterstützung der Stadt Hanau. "Wir finden immer ein offenes Ohr vor und können auftretende Probleme und Fragen schnell und unkompliziert lösen", sagt Krebs. 

So hat man sich auch frühzeitig im Dialog darum gekümmert, dem zu erwartenden Andrang am letzten Markttag vor Weihnachten (23. Dezember) vorzubeugen. Insbesondere die Stände, an denen Fleisch und Geflügel für das Festtags-Menü erhältlich sind, werden entzerrt und erweitert, um auch die Ausgabe von vorbestellten Waren zu erleichtern. Wichtiger Hinweis: Für den Samstagsmarkt zwischen den Jahren, der auf den zweiten Weihnachts-Feiertag fällt, gibt es in diesem Jahr kein Ersatzdatum. Das heißt: Der Markt findet am 23. und dann erst wieder am 30. Dezember statt. 

Ein leichtes Jahr ist es auch für den Hanauer Wochenmarkt nicht gewesen. Auch wenn er grundsätzlich geöffnet bleiben durfte, gab es immer wieder Einschränkungen und Neuregelungen. So darf zurzeit beispielsweise nicht an den Ständen gegessen und getrunken werden, was insbesondere die Imbisse belastet. "Für uns Imbissbetreiber war das wirtschaftlich ein sehr schwieriges Jahr. Da war es ein gutes Zeichen, dass die Stadt bereits früh entschieden hat, die Standgebühren in diesem Jahr für alle auszusetzen", sagt Krebs. Hanaus Oberbürgermeister kündigt an: "Den Gebührenerlass werden wir auch im ersten Halbjahr 2021 beibehalten."

Wie eng verbunden die Kunden dem Hanauer Wochenmarkt sind, zeigte sich auch bei der Treueaktion, die die Hanau Marketing GmbH mit finanziellen Mitteln des Hanauer Hilfspakets initiierte. Acht Wochen lang wurden Einkäufe ab einem Wert von fünf Euro mit Stempeln in einem Treueheft belohnt. Dieses konnte dann gegen Prämien und Grimmschecks eingetauscht werden. "Schon vor dem Ende der Aktion waren verschiedene Prämien komplett vergriffen – der Andrang war deutlich größer als geplant", berichtet Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. 

Als Belohnungsgeschenke wurden unter anderem ein Rucksack, ein Gemüsenetz oder ein Besteckset ausgegeben – alles im Wochenmarkt-Design und mit der Botschaft, dass zu Füßen der Brüder Grimm künftig auf Mehr- statt auf Einweg gesetzt wird. "Wir alle wollen und müssen Müll vermeiden. Deshalb haben wir auch die Plastiktüte vom Wochenmarkt verbannt", erklärt Hanaus Oberbürgermeister. Seit September werden nur noch Tüten aus Maisstärke ausgegeben – gegen eine Gebühr von zehn Cent. Damit soll das Bewusstsein bei den Kundinnen und Kunden gestärkt werden, eigene Verpackungen und Beutel mitzubringen. Begleitend dazu hat die Hanau Marketing GmbH diverse Mehrweg-Produkte aufgelegt, die im Unverpacktladen "Mittendrin" (Römerstraße 1) erhältlich sind. Weitere Produkte sollen im kommenden Jahr folgen. "Und wir wollen auch Stück für Stück weitere Plastikartikel vom Wochenmarkt verbannen und durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen", kündigt Kaminsky an. Auch dies finde aber im Dialog mit den Beschickern statt. Schließlich müssten alltagstaugliche Ersatzprodukte zur Verfügung stehen, und dies sei derzeit noch nicht überall der Fall.

Bei allem Zuspruch und bei aller Unterstützung war es den Händlerinnen und Händlern wichtig, in diesem Jahr auch etwas zurückzugeben. Einen Scheck in Höhe von 2000 Euro übergab der Hanauer Wochenmarkt-Verein jetzt an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau. "Uns haben in diesem Jahr so viele Menschen geholfen, dass wir jetzt auch helfen wollen", erläutert der Vorsitzende Peter Krebs. (PM) +++

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: redaktion@kinzig.news
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: vertrieb@kinzig.news
    Kinzig.Termine