Beschlossen: "Ständige Impfkommission" empfiehlt Covid-19-Impfung

Freitag, 18.12.2020
von LUISA DIEGEL
REGION - Laut übereinstimmenden Medienberichten kann am 27. Dezember in Deutschland mit dem Impfen begonnen werden. Doch einige Deutsche sind skeptisch und wissen bislang noch nicht, ob sie sich gegen das Corona-Virus impfen lassen sollen. Nun spricht die STIKO (Ständige Impfkommission) eine Impfempfehlung aus.
"Die Empfehlung tritt in Kraft, sobald ein erster Impfstoff zum Schutz vor COVID-19 zugelassen und in Deutschland verfügbar ist", heißt es aus einem offiziellen Schreiben der STIKO.
Vorgehen in Stufen
Die Verfügbarkeit des Impfstoffes ist derzeit noch begrenzt, deshalb solle laut der Impfkommission zunächst nur Personengruppen die Impfung angeboten werden, die ein besonders hohes Risiko für schwere oder tödliche Verläufe einer COVID-19-Erkrankung haben oder die beruflich entweder besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu vulnerablen Personengruppen haben. Die STIKO spricht von einem "stufenweises Vorgehen", beginnend mit Stufe 1:
▶ BewohnerInnen von Senioren- und Altenpflegeheimen
▶ Personen im Alter von ≥80 Jahren
▶ Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (z.B. in Notaufnahmen, in der medizinischen Betreuung von COVID-19-PatientInnen)
▶ Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen (z.B. in der Onkologie oder Transplantationsmedizin)
▶ Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege
▶ Andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu den BewohnerInnen
"Bei zunehmender, aber weiterhin limitierter Impfstoffverfügbarkeit sollen Personengruppen der 2. Stufe geimpft werden, gefolgt von den Menschen in der jeweils nachfolgenden Stufe. Zu welchem Zeitpunkt von einer Stufe zur nächsten gewechselt werden kann, soll lokal entschieden werden und richtet sich nach der Verfügbarkeit der Impfstoffe." Ziel sei es, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu einer Impfung gegen COVID-19 anbieten
zu können.
Sobald weitere Impfstoffe zugelassen und verfügbar sind oder neue relevante Erkenntnisse mit Einfluss auf diese Empfehlung bekannt werden, wird die STIKO ihre COVID-19-Impfempfehlung aktualisieren.
Über die Stiko:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für das geimpfte Individuum, sondern auch für die gesamte Bevölkerung. Die STIKO orientiert sich dabei an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin.
Die STIKO ist ein unabhängiges Expertengremium, dessen Tätigkeit von der Geschäftsstelle im Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts koordiniert und beispielsweise durch systematische Analysen der Fachliteratur unterstützt wird. Ziel ist es, die Impfempfehlungen an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung optimal anpassen zu können.