MAIN-KINZIG-KREIS

Das digitale Kontakt-Tagebuch "Cluster Diary" als wichtige Unterstützung

Die Erste Kreisbegeordnete Susanne Simmler ist auch für das Kreisgesundheitsamt im Main-Kinzig-Kreis zuständig - Archivbild: Hans-Hubertus Braune


Mittwoch, 23.12.2020

MAIN-KINZIG-KREIS - Das Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises hat gemeinsam mit den Softwareentwicklern der 2mt Software Solutions mit Sitz im hessischen Fronhausen/Lahn und der Digitalagentur KEMWEB aus Mainz das digitale Kontakt-Tagebuch "Cluster Diary" weiterentwickelt. Die App ist bereits seit mehreren Wochen verfügbar, wurde aber nun von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe an die praktischen Belange der Gesundheitsämter angepasst.

"Die Idee hat uns überzeugt, sodass wir kurzfristig in eigener Verantwortung in das Projekt eingestiegen sind", erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Innerhalb weniger Wochen wurde diese App zunächst in den einschlägigen Plattformen im Netz wieder platziert und dann entsprechend der offiziellen Vorgaben in der Kontaktpersonennachverfolgung ergänzt. Die neueste Version steht nun kostenlos zum Download zur Verfügung.

Innerhalb kurzer Zeit wurden die praxisorientierten Ergänzungen umgesetzt und die Schnittstellen zum Gesundheitsamt angepasst. „Wir sind hier mit hoher Dynamik in die Digitalisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes eingestiegen und sind gespannt, wie sich der Baustein im Tagesgeschäft bewährt“, sagt die Gesundheitsdezernentin. Um die Anwendung in den kommenden Wochen stetig zu verbessern, ist auch eine sorgfältige Evaluation vorgesehen.

Die Software ist neben der Corona-Warn-App des Bundes die einzige flächendeckende Anwendung im Rahmen der Pandemie. Möglich wurde dieses digitale Angebot erst mit der Unterstützung des Main-Kinzig-Kreises als „offizielle staatliche Behörde“, eine zentrale Auflage für solche Anwendungen rund um das Coronavirus. Daher war die App im November kurzzeitig „vom Markt verschwunden“ konnte aber weiterhin genutzt werden.

"Das Corona-Virus breitet sich weiter aus, die Infektionszahlen steigen. Der Main-Kinzig-Kreis sieht sich in dieser Situation in der Verantwortung, einen Beitrag zu leisten, der über die Kreisgrenzen hinausgreift. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, dieser gesamtgesellschaftlichen Verantwortung mit der Entwicklung der ‚Cluster Diary-App‘ gerecht zu werden", sagt Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler und ergänzt: "Die Arbeitsgruppe hat neben ihren eigentlichen Aufgaben hier in einem völlig neuem Medium einen tollen Job gemacht."

Unterstützung für das Gesundheitsamt

Die einfache Anwendung für das Smartphone bietet die Option, persönliche Begegnungen der zurückliegenden 14 Tage zu dokumentieren - und falls notwendig - mit den Gesundheitsbehörden zu teilen. Im Falle einer Coronavirus-Infektion oder im Falle des Verdachts einer Infektion können die Gesundheitsbehörden also unverzüglich und umfassend bei der Nachverfolgung von Kontakten unterstützt werden. Mögliche Infektionsquellen können rasch isoliert werden. Die Gesundheitsdezernentin des Main-Kinzig-Kreises appelliert nachdrücklich an die Bürgerinnen und Bürger, die neu entwickelte App herunterzuladen und zum Einsatz zu bringen.

Die „Cluster Diary-App“ hat einiges zu bieten. Ein editierbares Ampelsystem zeigt an, mit wie vielen Menschen der Nutzende an welchen Tagen Kontakt hatte. Tippt man im „Kalender“ auf ein bestimmtes Datum, lassen sich die Kontaktpersonen und Begegnungen verwalten. Dort kann die Dauer einer Begegnung eingetragen sowie der Ort hinterlegt werden. Ebenso, ob der Kontakt im Freien stattgefunden hat und ob ein Mund-Nasen-Schutz getragen wurde. Außerdem lassen sich manuell Notizen zu der jeweiligen Begegnung hinzufügen. Die App funktioniert offline ohne Verbindung zum Internet und selbst auf älteren Geräten mit iOS- oder Android-Betriebssystem. Sie sichert die eingepflegten Daten lokal auf dem Smartphone. Die Nutzenden behalten somit volle Kontrolle über ihre Daten.

Das Main-Kinzig-orum in Gelnhausen - Symbolbild: Jonas Wenzel (Yowe)

Das Main-Kinzig-orum in Gelnhausen - Symbolbild: Jonas Wenzel (Yowe)

"Circa 70 Prozent Zeitersparnis"

Im Falle einer Infektion oder Aufforderung durch das Gesundheitsamt, führt das Cluster Diary die Nutzenden durch einen detaillierten Datenexport, welcher dem zuständigen Gesundheitsamt die relevanten Daten präzise vorbereitet übergibt. "Ich gehe von einer Zeitersparnis und Prozessoptimierung der Gesundheitsämter von etwa 70 Prozent durch Cluster Diary aus", schätzt Oliver Schneider, Firmeninhaber der 2mt Software Solutions.

Es ist geplant, die Cluster Diary-App stetig weiterzuentwickeln, um sie zu einem optimalen Tool zur Nachverfolgung und Dokumentation von Kontakten zu machen. Es sollen zudem häufig gestellte Fragen rund um Corona beantwortet und Hinweise des Robert-Koch-Instituts integriert werden – alles unter lückenloser Wahrung des Persönlichkeitsschutzes. „Unser kostenfreies Tool wird zukünftig auch andere Landkreise in deren Kampf für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger unterstützten“, ist Susanne Simmler überzeugt. Dazu soll Cluster Diary die Möglichkeit des direkten Austauschs von Fällen der zuständigen Gesundheitsämter untereinander unterstützen und beschleunigen. „Je mehr Gesundheitsämter mitmachen, desto wirksamer wird das System.“, unterstreicht Oliver Schneider das Vorgehen der Politik.

Die Kontakt-Tagebuch-App ist in Apples AppStore und Googles PlayStore verfügbar. Das Cluster Diary ist geeignet für das iPhone ab iOS 10.0 und ab Android-Version 5.0 oder höher. Der Download hat eine Größe von 28 MB. Sämtliche Anforderungen an den Datenschutz und die digitale Sicherheit wurden geprüft und berücksichtigt. Nach der Installation steht die App in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Um die „Cluster Diary-App“ für jede Bürgerin und jeden Bürger nutzbar zu machen, stehen die Übersetzung in die folgenden Sprachen bereit: Kroatisch, Französisch, Portugiesisch, Türkisch, Italienisch und Ungarisch. (pm) +++

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