Impf-Taxi-Service der Stadt wird gut angenommen
Mittwoch, 20.01.2021
HANAU - Die Inbetriebnahme der sechs Regionalen Impfzentren in Hessen läutete am Dienstag eine weitere wichtige Etappe im Kampf gegen das Corona-Virus ein. Nun kommt die frohe Nachricht vom Land Hessen, dass am 9. Februar alle Impfzentren in Hessen öffnen sollen. Dies natürlich unter der Bedingung, dass bis dahin genügend Impfstoff zur Verfügung steht. "Ich bin hoch erfreut über diese Aussicht", sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
"Eher wäre besser gewesen, aber zumindest gibt es jetzt eine Aussicht auf wohnortnahe Impfmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger." Die Ankündigung des Landes sei womöglich eine Reaktion auf die Online-Petition zur Öffnung aller hessischen Impfzentren, die auch Kaminsky unterschrieben hatte.
Aktuell ist es für Hessen*innen nur möglich sich in Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt gegen Covid-19 impfen zu lassen, das Land begründete dies mit dem Mangel an ausreichend Impfstoff, um alle 28 Impfzentren zu versorgen. Angesichts noch zu knapper Impfstoff-Mengen konnten zunächst nur Termine für rund 60.000 Impfberechtigte in den sechs Regionalen Impfzentren vergeben werden. Für Hanauer Bürger*innen, die aufgrund ihres Alters, einer Vorerkrankung oder aus anderen Gründen impfberechtigt sind, bedeutet das, dass sie derzeit noch den langen Weg zur Festhalle Frankfurt antreten müssen. "Unzumutbar für Menschen, die gesundheitlich eingeschränkt sind oder ein fortgeschrittenes Alter haben und niemanden kennen, der sie bringen kann! Auch öffentliche Verkehrsmittel bieten sich für diese Menschen aktuell nicht wirklich an" befand Kaminsky und ließ in kürzester Zeit einen Impf-Taxi-Dienst einrichten, der Bedürftige auf Kosten der Stadt Hanau zum Impftermin nach Frankfurt befördert. "Wir werden die uns entstehenden Kosten allerdings dem Land in Rechnung stellen" kündigte der Oberbürgermeister an.
Die Idee des Anmelde- und Transportservices der Stadt kam gut an. Rund 500 Anrufe wurden in den vergangenen Tagen seit dem Brief des Oberbürgermeisters an die die Hanauer*innen, die über 80 Jahre sind, von den Mitarbeiter*innen im Bürgertelefon beantwortet. OB Kaminsky dankte in diesem Zusammenhang den Kollegen*innen für den geleisteten Service. Bereits 48 Hanauer*innen haben ein Impf-Taxi bei der städtischen Hotline (Bürgertelefon 06181- 67660-2001) gebucht, um zu ihrem Termin nach Frankfurt zu gelangen. Die ersten Hanauer*innen wurden heute nach Frankfurt gefahren. Der Oberbürgermeister erkundigte sich persönlich bei dem ersten Hanauer Impfling, Günter Touet, auf der Rückfahrt von Frankfurt, wie es gelaufen ist. Er bekam eine durchaus positive Rückmeldung, sowohl was die Buchung des Service als auch den Transport selbst anging. Die Impfung hatte der 85jährige Hanauer gut überstanden.
Verschiedene Kommunen - darunter auch Frankfurt - sind dem Hanauer Beispiel gefolgt und haben nun ebenfalls kostenfreie Impf-Taxis für Senioren*innen im Angebot. "Es ist das Mindeste was wir tun können, um die Zeit bis zur Eröffnung unseres Hanauer Impfzentrums in der August-Schärttner-Halle zu überbrücken und dafür zu sorgen, dass alle Impfberechtigten mit Termin, diesen auch wahrnehmen können", sagt der Oberbürgermeister, doch sei dies offensichtlich nur die zweitbeste Lösung. "Impfen im eigenen Impfzentrum in Hanau ist und bleibt am Sinnvollsten. Daher hoffe ich sehr, dass wir – in Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis - ab 9. Februar endlich wohnortnahe Impfmöglichkeiten für unsere Bürgerinnen und Bürger anbieten können." (pm) +++