WIESBADEN / REGION

Impfzentren in Gelnhausen und Hanau öffnen - "weit weg von Auslastung"

Auch in den Impfzentren im Main-Kinzig-Kreis soll ab dem 9. Februar 2021 geimpft werden - Archivbilder: Joana Schneider


Donnerstag, 28.01.2021
von HANS-HUBERTUS BRAUNE

WIESBADEN / REGION - Nach den sechs regionalen Impfzentren haben am Donnerstagmorgen die 22 weiteren Impfzentren in Hessen einen "Einsatzbefehl" erhalten. Demnach sollen auch die Impfzentren etwa in Gelnhausen und Hanau ab dem 9. Februar 2021 öffnen. Bereits geöffnet sind die Impfzentren in der Festhalle in Frankfurt am Main und in der Waideshalle in Fulda. Ab kommenden Mittwoch können sich die Menschen der ersten Prioisierungsgruppe wieder entsprechend anmelden. Allerdings ist der Impfstoff weiterhin knapp.

Innenminister Peter Beuth (CDU) sagte während einer Online-Pressekonferenz am Donnerstagmorgen: "Wir sind weit weg von unseren Möglichkeiten" und meinte damit die Auslastung der Impfzentren.Im Impfzentrum im Landkreis Hersfeld-Rotenburg beispielsweise sollen zunächst 350 Impfdosen pro Woche geimpft werden. "Das ist noch lange keine Volllast", sagte Beuth. Die Impfzentren sind seit Wochen einsatzbereit, wegen der Knappheit des Impfstoffes wurden sie bislang nicht geöffnet.

Hessen halte aber an seiner vom Bund empfohlenen Strategie fest, die Impfstoffe für die Zweitimpfung zu lagern. Damit könne die zweite Impfung garantiert werden. In anderen Bundesländern würden alle Impfstoffe geimpft, mit der Konsequenz, dass bereits vereinbarte Termine für die Zweitimpfung verschoben würden. Hessen sei deshalb im Impfranking nicht in der Spitzengruppe der Bundesländer zu finden.

Etwa 550.000 Menschen in Hessen sind aktuell nach der bundesweit geltenden Impfverordnung berechtigt, die schützenden Dosen priorisiert zu erhalten. Dabei handelt es sich ganz überwiegend um Seniorinnen und Senioren, die mindestens 80 Jahre alt sind. In Hessen haben bereits 115.000 Menschen die Erst- und mehr als 35.500 Personen die Zweitimpfung erhalten.

"Wir werden noch viele Wochen für die höchstpriorisierte Gruppe benötigen"

"Angesichts der aktuell und perspektivisch geringen Menge an Impfdosen, die der Bund uns zur Verfügung stellt, werden wir noch viele Wochen für die höchstpriorisierte Gruppe benötigen. Vor allem geben wir den Menschen, die den Schutz jetzt am dringendsten benötigen und den hessischen Kommunen, die sich bestmöglich auf die Impfaktion vorbereitet haben, Planungssicherheit. Jeder aus der Gruppe 1, der sich impfen lassen möchte, kann ab Mittwoch seine zwei Termine vereinbaren", erklärten Innenminister Peter Beuth und Gesundheitsminister Kai Klose.

Das Impfzentrum in Gelnhausen

Das Impfzentrum in Gelnhausen

Biontech kommt in Impfzentren, Moderna in Heimen und Kliniken zum Einsatz

Zurzeit stehen in der Bundesrepublik Impfstoffe der Firma Biontech sowie des Herstellers Moderna zur Verfügung. Trotz aktuell reduzierter Lieferungen von Biontech hat das Mainzer Unternehmen stetige Lieferungen und konkrete Mengen über mehrere Wochen in Aussicht gestellt. Wöchentlich sollen demnach durchschnittlich fast 60.000 Impfdosen des Herstellers nach Hessen geliefert werden. Sie werden fortan ausschließlich den 28 Impfzentren zur Verfügung gestellt. "Dabei gilt für Hessen weiterhin: Jede Lieferung wird halbiert, um die notwendige Zweitimpfung sicher garantieren zu können. Geimpft ist, wer beide Dosen erhalten hat. Ein Pokern mit Impfdosen wird es für eine kurzfristig hohe Erstimpfungsquote in Hessen nicht geben", unterstrich Peter Beuth. Der tatsächliche Fortschritt der Bundesländer beim Impfen lasse sich sinnvoll nur an der Zahl der Zweitimpfungen bemessen, da erst dann der Impfschutz seine volle Wirkung entfalte.

Bisher hat Hessen 4.800 Dosen der Firma Moderna erhalten, eine weitere Lieferung von etwa 7.200 Dosen soll noch in dieser Woche ankommen. Ab kommender Woche werden diese ebenfalls hochwirksamen Impfstoffe für Erst- und Zweitimpfungen in Alten- und Pflegeheimen sowie in den besonders belasteten koordinierenden Krankenhäusern eingesetzt. "Seniorinnen und Senioren in Alten- und Pflegeeinrichtungen brauchen den Schutz am dringendsten, deswegen werden wir dort mit größter Konsequenz weitermachen. Rund 60 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner haben schon die erste Dosis erhalten. Gerade hier ist eine hohe Impfquote, auch beim Personal, zum Schutz von Menschenleben besonders wichtig", betonte Kai Klose.

Wer der Priorisierungsgruppe 1 angehört, kann ab dem 3. Februar 2021 Termine buchen

Seniorinnen und Senioren ab 80 Jahren, die nicht in einem Alten- oder Pflegeheim leben sowie Angehörige mobiler Pflegedienste kommen für die Terminvereinbarung ab Mittwoch, 3. Februar 2021, infrage. Angehörige von Rettungsdiensten werden – wie auch das Personal in besonders belasteten Kliniken – in Selbstorganisation geimpft. Mobile Impfteams der 28 Impfzentren versorgen bereits seit Ende Dezember 2020 das Personal sowie die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen mit den schützenden Dosen.

Nach wie vor führen zwei Wege zum Impftermin:

Anmeldung per Telefon über 0611 505 92 888 oder 116 117

Anmeldung im Internet-Anmeldeportal über impfterminservice.hessen.de oder impfterminservice.de

Alle Wege führen gleichberechtigt zur Terminvergabe und beginnen am 3. Februar 2021. +++

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