Den Abschluss des diesjährigen Orgelsommers im Fuldaer Dom gestaltet am 27. August ab 16.30 Uhr Martin Lücker. Seit 1983 Organist an der Katharinenkirche in Frankfurt, gewissermaßen im Zentrum der deutschen Finanzwelt, spielte er bis zu seinem Ruhestand durchgehend zweimal wöchentlich in geistreich konzipierten Programmen Orgelwerke aus der gesamten Breite der Orgelhistorie. Mit seinem unglaublich großen und immer brillant präsentierten Repertoire hat er sich einen legendären Ruf in der deutschen Musikszene als Organist erarbeitet. Der frühere Professor der Frankfurter Musikhochschule eröffnet mit einem Altmeister der Orgelmusik Jehan Titelouze, der gerade so ins 17. Jahrhundert ragt und ganz traditionell unter anderem verschiedene Magnificat-Vertonungen in traditioneller französischer Manier in für damalige Zeit durchaus revolutionärer Manier komponiert hat. Mit einem Sprung ins 20. Jahrhundert erklingt ein Werk eines weiteren französischen Großmeisters: Charles Tournemire, heute leider selten gespielt, ein Stück aus dem großen Zyklus L’Orgue Mystique zum Himmelfahrtstag der Heiligen Jungfrau Maria, also Bezug nehmend auf den 15. August, dem Weihetag der Kathedrale in Fulda. Wir wechseln nach Deutschland: Die Sechs Choräle von verschiedener Art, die sogenannten Schübler-Choräle im Hochsommer zu präsentieren, ist fast ein Akademismus, was die hohe Qualität dieser Bearbeitungen von Kantatensätzen für Orgel, die Bach selbst erstellt, keinesfalls relativieren soll. Der klangvolle Ohrenschmaus zum Schluss wird Max Regers vielleicht festlichste Choralfantasie überhaupt sein: Halleluja! Gott zu loben, bleibe meine Seelenfreud, ein Stück in einem solchen Freudentaumel, dass das immer wieder geäußerte Urteil, Reger sei schwermütig und schwer zu hören, mehr als in Frage stellt. Ein wunderbarer Beitrag zum Reger-Jahr. Ein glänzender, hochenergetischer Abschluss des diesjährigen Orgelsommers.

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