"Wir geben nicht auf"

Trotz Absage aus Berlin: Wächtersbach hält an Smart City-Plänen fest

Wächtersbach wird vorerst keine Smart City-Kommune. - Foto: Stadt Wächtersbach


Dienstag, 20.07.2021

WÄCHTERSBACH - „Leider war Ihre Bewerbung in diesem Jahr nicht erfolgreich. Dennoch möchten wir Ihnen für Ihre Bewerbung und die damit verbundenen Anstrengungen sehr herzlich danken“, so lautet auszugweise die E-Mail, welche die Stadt Wächterbach aus dem Bundesinnenministerium zur Auswahlentscheidung der Smart City-Bewerbung erreichte.

Die E-Mail ist allgemein gehalten und hinterlässt nach den großen zeitlichen Ressourcen, welche die Stadt Wächtersbach zusammen mit den beteiligten externen Akteuren in die Bewerbung investiert hat, aktuell Fragezeichen und auch eine ordentliche Portion an Enttäuschung.

Wächtersbach hatte sich im Frühjahr mit dem Modellprojekt „Der KinzigHUB – Ein Modell für zukunftsfähige Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“ mit Digitalisierungsmaßnahmen in Höhe von rund neun Millionen Euro bei einem Wettbewerb des Bundesinnenministerium beworben. Von insgesamt 94 Bewerbungen wurden 28 Landkreise und Kommunen ausgewählt; Wächtersbach wurde von der Jury jedoch leider nicht ausgewählt.

"Wollen uns erneut bewerben"

Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)

Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)

Es gelte nun herauszufinden, wo andere Bewerber-Kommunen noch besser waren. Denn eins ist für Bürgermeister Andreas Weiher klar: „Auch wenn es dieses Mal noch nicht geklappt hat, werde ich den politischen Gremien vorschlagen, dass wir uns für die nächste Staffel erneut bewerben werden, um Smart City-Kommune zu werden“.

Enttäuscht über das Ergebnis sei man schon, dennoch sei die Bewerbung auf keinen Fall umsonst gewesen. „Allein durch die Vorbereitung der Bewerbung und die Netzwerkbildung mit den unterschiedlichsten Akteuren, konnte bei allen Beteiligten das Bewusstsein zur Digitalisierung nochmal ganz besonders geschärft werde. Es wurde uns noch mal deutlich, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern immer auf das Gemeinwohl gerichtet ist. Erfolgreiche Digitalisierungsmaßnahmen kommen allen Menschen zu gute. Die ganze Welt ist im digitalen Umbruch, da dürfen auch Kommunen im ländlichen Raum keinesfalls den Anschluss verlieren.“

Weitere Förderprojekte angestoßen


Diesem neuen Bewusstsein folgend, habe die Stadtverwaltung daher in 2021 auch parallel zur Smart City-Bewerbung noch weitere Förderprojekte angestoßen. Unter anderem dabei eine Machbarkeitsstudie in Kooperation mit der Kreisverkehrsgesellschaft zum automatisierten Schienenverkehr auf der stillgelegten Strecke zwischen Wächtersbach und Bad Orb, ein Elektromobilitätskonzept für Wächtersbach, ein Zusammenschluss mit umliegenden Gemeinden zur Verwaltungsdigitalisierung sowie die Weiterentwicklung des Wächtersbacher Bahnhofs zur Mobilitätsstation mit europäischer LEADER-Förderung über SPESSARTregional.

„All diese Projekte haben stets auch eine digitale Komponente und werden das Fachwissen und den Erfahrungsschatz in Wächtersbach noch weiter vergrößern, sodass einer erfolgreichen Bewerbung zur Smart City-Kommune nichts mehr im Wege steht“, ist sich der Bürgermeister sicher. (pm) +++

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