Tödlicher Flugzeugabsturz vor einem Jahr: Missglückte Notlandeübung war Ursache

Freitag, 21.10.2022
von MORITZ PAPPERT
GELNHAUSEN - Rund ein Jahr nach dem Flugzeugunglück, bei dem zwei Piloten tödlich verletzt wurden (hier mehr dazu), steht nun die Ursache fest. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat ihren Abschlussbericht, der KINZIG.NEWS vorliegt, veröffentlicht.
"Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass bei einer Notlandeübung im Querabflug, in geringer Flughöhe, die Mindestfluggeschwindigkeit unterschritten wurde und es unerwartet zu einem Strömungsabriss kam", heißt es im Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Bei dem Absturz starben zwei erfahrene Piloten (67, 53) aus Wächtersbach und der Region Alzenau (Bayern).
Laut dem Bericht sei der 53-jährige Pilot des Ultraleichtflugzeuges "wahrscheinlich nicht ausreichend auf den Ablauf der Notlandeübung vorbereitet" gewesen. "Es ist daher äußerst wahrscheinlich, dass er von der Situation zunächst überrascht war, dem rapiden Geschwindigkeitsabbau nicht durch Drücken am Steuerknüppel entgegenwirkte und möglicherweise auch nicht bemerkte, dass sich das Flugzeug in einem unkoordinierten Flugzustand befand."
"Der rechts sitzende Fluglehrer hatte wahrscheinlich Vertrauen in die Handlungsfähigkeiten des Piloten, u.a. aufgrund von dessen Ausbildung und den vorangegangenen gemeinsamen Flügen. In der Notlandeübung war er daher eventuell abgelenkt bzw. widmete der Übung nicht die erforderliche Aufmerksamkeit. Eine korrigierende Reaktion auf den plötzlichen Strömungsabriss kam somit zu spät", heißt es abschließend in dem Bericht.

Tödlicher Flugzeugabsturz: "Das waren so erfahrene Piloten, die machen keine Fehler."
Tragischer Unfall am Dienstagnachmittag in Gelnhausen.