K.N erreicht Victor Röder (SPD)

Neuer Jossgrund-Bürgermeister: "Ich habe nicht mit dem Wahlsieg gerechnet"

KINZIG.NEWS hat den frisch gewählten Bürgermeister schonmal vor das Rathaus gestellt - Fotomontage: KINZIG.NEWS


Dienstag, 31.01.2023

JOSSGRUND - Am Sonntag fand neben der Landratswahl auch die Bürgermeisterwahl im Jossgrund statt. Mit mehr als 60 Prozent gewann SPD-Kandidat Victor Röder die Wahl deutlich. Am Tag nach der Wahl erreichte KINZIG.NEWS Röder am Telefon. Er war schon wieder arbeiten. Gute 30 Minuten nahm er sich Zeit für unsere Fragen. 

Der frisch gewählte SPD-Bürgermeister wirkte besonnen und reflektiert. Er konnte seinen Wahlsieg noch gar nicht wirklich fassen: "Ich habe darauf gehofft, doch ich habe nicht mit dem Wahlsieg gerechnet. Schon gar nicht so deutlich." 

Röder über seine Gefühlslage: "Ich war geflasht und bin es nach wie vor. Die zahlreichen Gratulationen - auch von der FWG - haben mich sehr gefreut. Ich baue auf eine gute Zusammenarbeit. Vor Glückwunsch-Nachrichten kann ich mich gerade kaum retten." 

Victor Röder hat KINZIG.NEWS zudem verraten, WIE überraschend der deutliche Wahlsieg für ihn und seine SPD-Genossen kam: "Es gab ja nicht einmal einen Blumenstrauß. Wir hatten nichts vorbereitet in der SPD." 


Röder im Gespräch - Foto: Rahel Welsen

Röder im Gespräch - Foto: Rahel Welsen

Siegesfeier: "Zwei Schnäpse und zwei Bier." 

Seinen Wahlsieg habe Röder zuerst in der Jossastube und später in der Krone gefeiert. 

Röder: "Als ich in die Jossastube gekommen bin, haben 100 Leute applaudiert. Nach solch einem Wahlergebnis so empfangen zu werden, das war der Hammer, das war Balsam für die Seele."

Gefeiert habe er "mit zwei Bier und zwei Schnäpsen." Röder gesteht augenzwinkernd, dass er nicht so viel Alkohol vertrage: "Eine meiner Schwächen." Bereits um kurz vor 23 Uhr war der frisch gewählte Bürgermeister wieder daheim. 

Doch schlafen konnte er nach dem ereignisreichen Sonntag nicht: "Ich lag noch bis um drei Uhr morgens wach im Bett." 

Reitz-Thema: Jossgrund hat verloren

Ein Thema, das im Jossgrund auch nach der Bürgermeisterwahl weiter die Bürger-Seelen beschäftigt, ist die Thematik um den CDU-Kandidaten Steffen Reitz. Dieser Wirbel habe laut Röder "ein unfassbar schlechtes Licht auf den Jossgrund geworfen". Röder betont gegenüber KINZIG.NEWS, sich nicht an Spekulationen zu dem Thema beteiligen zu wollen. 

Hintergrund: Reitz war wenige Wochen vor der Wahl als Bürgermeisterkandidat zurückgetreten. Begründet hatte er dies u.a. mit Lügen und Diffamierungen über seine Familie. Dafür machten Reitz und die Jossgrund-CDU vor allem die FWG verantwortlich und riefen die Bürger daher zur Wahl des SPD-Kandidaten Röder auf. Die FWG bestritt die CDU-Vorwürfe. 

Röder wünscht sich für die Zukunft einen anständigen Umgang: "Ich bedauere unheimlich, dass Steffen Reitz hingeworfen hat. Es ist der Jossgrund in Summe, der hier verliert. Wir brauchen jeden Kopf und jede Hand. Und dann haben wir jemanden, der hier zuzieht, der sich politisch engagieren möchte, und jetzt haben wir ihn vergrault. Das ist äußerst bedauerlich."

Er kann es selbst kaum glauben: Victor Röder ist frisch gewählter Bürgermeister im Jossgrund - Foto: Rahel Welsen

Er kann es selbst kaum glauben: Victor Röder ist frisch gewählter Bürgermeister im Jossgrund - Foto: Rahel Welsen

Röder: "Ob ich der geborene Bürgermeister bin?"

Als Bürgermeister möchte Röder parteipolitische Gräben überwinden: "Ich sehe mich als Bürgermeister für alle. Ich bin zwar Sozialdemokrat, aber auf kommunaler Ebene möchte ich nicht mit dem Parteibuch wedeln. Das ist schon lange aus der Zeit gefallen. Die Leute wollen einfach, dass es vorangeht. Da ist das Parteibuch egal."

Gleiches wie für das Parteibuch gelte auch für die Herkunft: "Mir ist das wumpe, ob jemand seit zwei Jahren im Jossgrund lebt, seit 20 Jahren oder seit 200 Jahren."

Dabei zeigt sich Röder auch durchaus selbstreflektiert: "Ob ich der geborene Bürgermeister bin? Das kann keiner sagen." Umso erleichterter sei er über das Wahlergebnis: "Das hat mich unheimlich gepusht."

Fünf Monate Zeit zur Vorbereitung

Los geht es für den frisch gewählten Bürgermeister am 1. Juli. In den verbleibenden fünf Monaten wird er seine selbstständige Tätigkeit als IT-Berater beenden und sich auf sein neues Amt vorbereiten. "Ich hatte am Morgen nach der Wahl schon die Anfrage vom amtierenden Bürgermeister Reiner Schreiber, wann wir uns zusammensetzen wollen." (tby)

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