Überzeugt der elektronische Helfer?

Wohnstift Hanau: Hier serviert ein Roboter den Kaffee

Rosemarie Sorber, Andreas Hofmann, Marco Maier, Milica Vlaoski, Daniel Funke, Iris Hurrlein und Yvonne Zednik (v.li.) lassen sich vom Serviceroboter bedienen. - Fotos: Alten- und Pflegezentren des MKK


Mittwoch, 11.12.2024

HANAU - Ein Service-Roboter ist seit dieser Woche zum Test im Blauen Saal des Wohnstifts Hanau im Einsatz.

Das Wohnstift Hanau ist eine von 13 Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ-MKK). Für einen Zeitraum von vier Wochen soll im Praxistest geprüft werden, ob der Einsatz eines solchen Hilfsmittels für den Bereich der Altenpflege Sinn macht. Finanziert, organisiert und begleitet wird das Projekt durch das Amt für soziale Förderung und Teilhabe des Main-Kinzig-Kreises, Abteilung „Leben im Alter“.

Dazu hat die Abteilung Anfang des Jahres alle stationären und teilstationären Einrichtungen im Main-Kinzig-Kreis angeschrieben und Orte für mögliche Testläufe gesucht. Insgesamt drei Einrichtungen der stationären und teilstationären Pflege im Main-Kinzig-Kreis bekommen die kostenfreie Möglichkeit, den Service-Roboter für vier Wochen in ihren Räumlichkeiten zu testen. Nachdem der Service-Roboter bereits in einer anderen Einrichtung im Einsatz war, wird er nun im Wohnstift getestet.

Überzeugt der elektronische Helfer?


Um sich von den Fähigkeiten des elektronischen Helfers zu überzeugen, trafen sich Andreas Hofmann, Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises und Aufsichtsratsvorsitzender der APZ-MKK, Geschäftsführer Marco Maier und Daniel Funke, Geschäftsbereichsleiter Altenpflegemanagement, mit Iris Hurrlein, Amtsleitung des Amtes für soziale Förderung und Teilhabe im MKK, und Yvonne Zednik von der Abteilung „Leben im Alter“ im Blauen Saal des Wohnstifts.

Mit dabei waren auch Milica Vlaoski (Einrichtungsleitung) und Rosemarie Sorber (Hauswirtschaft), die von den ersten Erfahrungen mit dem Serviceroboter berichteten. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels gewinnen digitale und technische Hilfsmittel zunehmend an Bedeutung in der Altenpflege. Besonders bei wiederkehrenden Aufgaben wie Hol- und Bringdiensten können Serviceroboter eine wertvolle Unterstützung bieten. Im Wohnstift Hanau wird derzeit ein solcher Roboter getestet, der speziell für Tätigkeiten wie das Servieren von Speisen und Getränken sowie das Abräumen von Geschirr konzipiert ist.

"Die Technologie hat das Potenzial, unsere Mitarbeitenden zu entlasten"


„Wir freuen uns sehr, dass uns diese Testmöglichkeit zur Verfügung steht“, erklärte Marco Maier bei der Vorstellung des Roboters. „Die Technologie hat das Potenzial, unsere Mitarbeitenden zu entlasten. Dadurch können sie sich verstärkt auf den Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern konzentrieren“, so der Geschäftsführer.

Auch Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann zeigte sich überzeugt: „Wir sehen in dieser Technik eine Chance, die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig zu verbessern. Der Roboter ersetzt dabei keine Menschen und führt auch nicht zu Arbeitsplatzverlusten. Im Gegenteil: Wir suchen weiterhin dringend Mitarbeitende im Bereich der Altenpflege. Gerade bei Routineaufgaben können solche Hilfsmittel die Mitarbeitenden unterstützen und ihnen Freiräume für die direkte Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern schaffen.“

Die ersten Erfahrungen im Wohnstift Hanau sind insgesamt vielversprechend. Einrichtungsleiterin Milica Vlaoski berichtete: „Der Roboter übernimmt zuverlässig wiederkehrende Aufgaben, sodass den Beschäftigten mehr Zeit für die persönliche Betreuung bleibt.“

"Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern kommt er super an"


Das Projekt, das von der Abteilung „Leben im Alter“ des Main-Kinzig-Kreises koordiniert und kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde, steht exemplarisch für die Integration moderner Technologien in die Pflege. „Wir möchten herausfinden, wie robotische Systeme in der Praxis eingesetzt werden können, um die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten“, erläuterte Iris Hurrlein, Amtsleiterin für soziale Förderung und Teilhabe. „Der Fokus liegt dabei auf unterstützenden Aufgaben wie dem Transport von Speisen und Getränken. Unser Ziel ist es, langfristig die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und neue Einsatzmöglichkeiten zu identifizieren.“

Der Service-Roboter wurde bereits im Rahmen eines LEADER-Förderprojekts in Kooperation mit dem BZB Bürozentrum Gelnhausen in gastronomischen Betrieben im Raum Spessart erprobt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Hochschule Heilbronn. Im Blauen Saal des Wohnstifts demonstrierte der Serviceroboter seine Fähigkeiten und servierte den Anwesenden eine Tasse Kaffee. „Eins kann man schon sagen“, so Rosi Sorber von der Hauswirtschaft, „bei den Bewohnerinnen und Bewohnern kommt er super an.“  (red)

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