REGION

"Yippie-Ya-Yay, Gänsekeule" - Besinnlichkeit in "light"-Variante

Foto: Grafik KN


Freitag, 25.12.2020
von GUDRUN SCHMIDL

REGION - Weihnachten verspricht in diesem außergewöhnlichen Jahr besonderen Raum für Gemütlichkeit und Erholung. Familiäre Zusammenkünfte bleiben überschaubar, Stress und Dramen unter dem geschmückten Tannenbaum reduzieren sich auf ein Minimum.

Hygge kehrt ein. Eine ideale Gelegenheit, die Füße hochzulegen und entspannt in festliche Filmklassiker einzutauchen. Dabei darf die Frage gestellt werden: "Sind besinnliche Tage in „light“-Variante erstrebenswert oder vermissen wir bereits das kleine große Chaos im eigenen Zuhause?"

Zap!

Mit „Stirb langsam“, ein zugegeben ungewöhnlicher Einstieg. Doch beginnt für zahlreiche Fans die weihnachtliche Zeit erst richtig, sobald Bruce Willis alias John McClane im Alleingang und um keinen markigen Spruch verlegen eine gesamte Gangsterbande zur Strecke bringt. Vor dem TV erinnern wir uns derweil an Papa, Mama, Opa oder Oma, die alljährlicher in Actionhelden-Manier das Festessen retten und tapfer gegen den Ansturm der einfallenden Verwandtschaft kämpfen. Lediglich bewaffnet mit Rührlöffel und Suppenkelle.

Zap!

Wir landen in 1982, begleiten den kleinen gestrandeten Außerirdischen E.T. auf seinem abenteuerlichen Weg, von dieser für ihn unbekannten Welt abgeholt zu werden. Auch in uns wächst vielerorts bedingt durch stets erweiterte Corona-Auflagenkataloge das Gefühl unverschuldeter Trennung von Heimat und Familie. „Nach Hause telefonieren“, wir werden es E.T. gleichtun. Dank Videokonferenz mit Blick in warm erleuchtete Wohnzimmer verstreuter Angehöriger, für die Reisen oder Besuche unmöglich wurden.

Zap!

Da ist Kevin, vergessen während einer hektischen Abreise in den Weihnachtsurlaub und nun Alleinherrscher über sein Elternhaus. Ein Kindheitstraum und insgeheimer Wunsch, das folgende Katz- und Mausspiel mit leicht vertrottelten Ganoven im Hier und Jetzt selbst austragen zu dürfen. Nur ungern möchten wir jedoch dem gelegentlich klingelnden Paketboten Spielzeugautos unter die Füße drapieren oder einen gefüllten Farbeimer ins Gesicht schleudern.

Skip!

Wir verzichten auf filmische Erzählungen rund um Ebenezer Scrooge oder dem Grinch. Genug wurde uns der diesjährigen Weihnacht beraubt. Womöglich genügt ein kleines Wunder, wir werden trotz Zweifel warten, der Polarexpress hält gleich neben Gleis 9 ¾. (Mika van de Smid) +++

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