Kinder schon früh sensibilisieren

Kitas als "rundum mundgesunde Kindertagesstätten" zertifiziert

Die Zertifizierung erfolgt durch den Main-Kinzig-Kreis und den Arbeitskreis Jugendzahnpflege. - Foto: Main-Kinzig-Kreis


Samstag, 02.10.2021

MAIN-KINZIG-KREIS - Sechs Kinderbetreuungseinrichtungen haben erstmals das Zertifikat als „rundum mundgesunde Kindertagesstätte“ erhalten. Vier Kindertagesstätten wurden erstmals und elf zum zweiten Mal rezertifiziert. Die Zertifizierung erfolgt durch den Main-Kinzig-Kreis und den Arbeitskreis Jugendzahnpflege.

Die Bescheinigung belegt das Engagement der Kindertagesstätten für die Mundgesundheit der Kinder. Grundlage ist das hessische Konzept der Gruppenprophylaxe „Fünf Sterne für gesunde Zähne“. Demnach sind die pädagogischen Fachkräfte entsprechend geschult und sorgen dafür, dass die Kinder ausschließlich Wasser oder ungesüßten Tee trinken, alle einen zuckerfreien Vormittag einhalten und das Zähneputzen sowohl im Kindergarten als auch mit den Eltern üben.

Die Kriterien für eine Zertifizierung werden bei der Reihenuntersuchung sowie den Prophylaxemaßnahmen von den Zahnärzten sowie den Prophylaxemitarbeitenden des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und des Zahnärztlichen Dienstes überprüft. Eine Rezertifizierung erfolgt drei Jahre später.

Zuckerfreier Vormittag

„Wir gehörten 2014 hessenweit zu den ersten, die eine solche Zertifizierung ins Leben gerufen haben und sind stolz, dass inzwischen fast jede fünfte Einrichtung auf diesem hohen Niveau mitarbeitet“, betonte Dr. Britta Keim, Vorsitzende des Arbeitskreises Jugendzahnpflege, auf der Verleihungsfeier, zu der die Träger der Kinderbetreuungseinrichtungen, Erzieherinnen und Erzieher sowie Patenschaftszahnärztinnen und -ärzte kamen. Die Umstellung auf einen zuckerfreien Vormittag sei zu Beginn schwer, und zwar weniger für die Kinder, sondern eher für die Eltern. „Oft scheitert es an der Frühstücksbanane oder dem Geburtstagskuchen am Morgen“, berichtet Dr. Britta Keim.

Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler stellte bei der Übergabe der Zertifikate fest: „Die Vermittlung ist nicht immer einfach und ich bin von der Kreativität, die dabei immer wieder an den Tag gelegt wird, begeistert. Wenn meine Kinder mir erklären, was ich falsch mache, dann machen Sie offensichtlich alles richtig. Daher möchte ich mich bei allen Beteiligten auch als Mutter bedanken.“

Kinder schon früh für gesunde Zähne sensibilisieren

Sie wünsche sich, dass sich noch mehr Kindertageseinrichtungen zertifizieren lasse und freue sich, wie die Eltern, Zahnärzte und Zahnärztinnen sowie Erzieher und Erzieherinnen dazu beitragen, dass die Zähne der Kinder gesund bleiben. „Eine gute Mundhygiene trägt entscheidend dazu bei, dass die Zähne gesund bleiben. Schließlich sollen sie ein Leben lang halten. Da ist es wichtig, früh Bewusstsein zu schaffen, wie es richtig geht“, so Susanne Simmler.

Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr, betonte ebenfalls die Bedeutung dieser Arbeit: „Prävention ist enorm wichtig, insbesondere in Bezug auf ein gesundes Aufwachsen. Entdeckt man Mängel in der Zahngesundheit erst nach einigen Jahren, sind diese meist nur schwer wiedergutzumachen.“

Dr. Gunda Adolphi, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und Leiterin des Sachgebiets Zahnärztlicher Dienst im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr, unterstrich: „Mit Ihrer Arbeit legen Sie den Grundstein für eine lebenslange Zahngesundheit und wir sind glücklich über die stetig steigende Anzahl der Kinder, die das notwendige Wissen zur Ernährung und Zahnpflege vermittelt bekommen.“ (pm)