Lieber schönes Wetter, als Regen

PAPPERT PLAPPERT: Darf man trotz Klimawandel den Sommer noch genießen?

K.N-Kolumnist Moritz Pappert - Foto: Marius Auth


Montag, 05.09.2022
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS - Was Rudi Carell in "Wann wirds mal wieder richtig Sommer" besungen hat, wurde in diesem Jahr wahr. Dieser Sommer war allerdings viel zu trocken und viel zu sonnig. Zumindest für das Klima. Denn auch, wenn die Trockenheit schlimm ist, es war doch ein toller Sommer - machen wir uns nichts vor.

Es ist tragisch, wenn es wochenlang nicht regnet, Bäume und Pflanzen unter der Trockenheit leiden und es Ende August in den Wäldern so aussieht, als wäre schon Spätherbst. Es ist auch tragisch, wenn es, wie in diesem Jahr, zahlreiche Waldbrände gibt: Wenn der Lebensraum von Tieren zerstört wird und die Feuerwehren im Dauereinsatz sind. Und es ist tragisch, wenn man merkt: "Scheiße, das mit dem Klimawandel geht ja schneller als gedacht".

Aber bei all den schlimmen Ereignissen und den spürbaren Folgen des Klimawandels muss man sich eingestehen, dass es doch auch schön ist, wenn es im Sommer nicht regnet, es spät abends noch warm ist, man lange draußen sitzen kann und eine Grillparty planen kann, ohne zu befürchten, dass es regnet. Erinnert Ihr Euch noch an den Sommer vor zwei Jahren? Hier hat es gefühlt nur geregnet. Das ist doch wirklich auch nicht schön.

Aber so absurd es klingt, das ganze wiederum hat auch positive Auswirkungen auf den Klimawandel. Wir müssen nicht mehr zwingend nach Mallorca mit dem Flieger oder nach Italien mit dem Auto. Mittlerweile kann man auch in Deutschland einen Urlaub planen, ohne befürchten zu müssen, dass es schlechtes Wetter gibt. Auch wenn das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, jedes Mal, wenn wir auf das Auto oder den Flieger verzichten, helfen wir dem Klima.

Wir müssen also damit leben, dass wir in Zukunft noch stärker die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen. Und wir müssen lernen uns klarzumachen, dass es eben diese beiden Seiten gibt und man den Sommer trotz Klimawandel genießen darf - auch ohne schlechtes Gewissen. Dennoch heißt das natürlich nicht, dass man privat nichts für das Klima machen kann. Was es da so für Möglichkeiten gibt, das brauche ich hier ja nicht zu wiederholen. Das predigen die Grünen ja oft genug. 

Jeden Sonntag schreibt der professionelle KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los.


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