Pressemitteilung

Angespannte Lage: Kreiswerke erhöhen Strompreise zum 1. Januar

Die Situation mache eine Erhöhung der Strompreise in einem Großteil der Tarife zum 1. Januar 2023 unumgänglich. - Symboldbild: KN/Stefanie Harth


Donnerstag, 17.11.2022

MAIN-KINZIG-KREIS - "Die Lage am Energiemarkt bleibt angespannt. Trotz neuerlicher leichter Absenkung konnten sich die Strompreise an den Beschaffungsmärkten nicht spürbar oder gar anhaltend erholen. Der Preis an der Strombörse hat sich zwischen Anfang Juli und Anfang September 2022 mehr als verdoppelt", erklären die Kreiswerke Main-Kinzig in einer Pressemitteilung.

Die Situation mache eine Erhöhung der Strompreise in einem Großteil der Tarife zum 1. Januar 2023 unumgänglich. Im Querschnitt über alle Tarifgruppen ergebe sich für einen Haushalt eine durchschnittliche Erhöhung von 300 Euro im Jahr. Alle betroffenen rund 49.000 Kunden würden derzeit von den Kreiswerken entsprechende Schreiben erhalten.

„Die Rekordpreise an den Energiemärkten ergeben sich nach wie vor wesentlich durch die Angebotsverknappung von Gas an den Weltmärkten“, erklärt Kreiswerke-Geschäftsführer Oliver Habekost. Auch der gerade in den Wintermonaten notwendige Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung trage seinen Teil bei. Der derzeitigen Marktsituation mit unkalkulierbaren Preissprüngen am „Spotmarkt“ – hier werden Strommengen zu tagesaktuellen Preisen beschafft – wirkten die Kreiswerke mit einer mittel- und langfristig ausgelegten Beschaffungsstrategie entgegen. Hierbei würden die auf längerfristige Sicht benötigten Strommengen auf Basis einer festgelegten Einkaufsstrategie sukzessive auf dem Terminmarkt beschafft. „Unsere Strategie ist auf Stabilität ausgelegt“, so Habekost.

Es gebe auch gute Neuigkeiten: In dem 2022 eingeführten Regionalstromprodukt der Kreiswerke, bei dem die Strommengen hauptsächlich aus regionalen Erzeugungskapazitäten der Photovoltaik-Freiflächenanlage in Neuberg und dem Windpark in Schöneck stammten, habe eine Preissenkung realisiert werden können. „Dieses Produkt ermöglicht es uns, den Vertrieb im Main-Kinzig-Kreis wieder aufzunehmen“, beschreibt Habekost.

Die Preistreiber der Energiekrise


Die angespannte wirtschaftliche Lage sei nicht nur bei der Strombeschaffung spürbar. Im Kostenblock „Steuern, Abgaben und Umlagen“ ergebe sich zum 1. Januar 2023 zusammengenommen ebenfalls eine Steigerung, auch wenn die Bundesregierung hier Entlastungen für einen Teil der Kunden mit Wärmepumpe beschlossen habe. Die vorläufig veröffentlichten Netzentgelte spiegelten für 2023 die herausfordernde Situation ebenfalls wider: Erhöhte Energiepreise, stark gestiegene Material- und Tiefbaukosten sowie die Anforderungen des Netzausbaus – insbesondere zur Integration der Erneuerbaren Energien – sorgten für einen Anstieg des Kostenbestandteils „Netzentgelte“. Diesen Kostenblock bekomme der Regionalversorger als Lieferant vom jeweiligen Netzbetreiber für die Netznutzung berechnet.

Das Vorantreiben der Energiewende führe auch im Netz der Kreiswerke zu erhöhten Anforderungen an die Infrastruktur. „Nur wenn die erfreulicherweise großen Mengen nachhaltig erzeugten Stroms der vielen dezentralen Erzeuger – etwa Haushalten mit Photovoltaikanlage – stabil im Netz aufgenommen und weiterverteilt werden, kann die Energiewende gelingen“, so Habekost. In den erforderlichen Netzaus- und Umbau investierten die Kreiswerken Main-Kinzig Millionen.

Konkrete Auswirkung für Kunden


Im Querschnitt über alle Tarifgruppen ergebe sich für einen Haushalt eine Strompreiserhöhung von etwa 300 Euro im Jahr. Die Grundpreise blieben stabil. Exemplarisch ergebe sich in der Grundversorgung eine Steigerung der Arbeitspreise ab dem 1. Januar 2023 von 32,06 Cent auf 40,08 Cent brutto pro Kilowattstunde. Bei einem Musterverbrauch von 3.500 Kilowattstunden bedeute dies einen Kostenanstieg von rund 280 Euro brutto im Jahr. Dies entspreche einer Steigerung von rund 25 Prozent, heißt es abschließend in der Pressemitteilung. (red)

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine