PAPPERT PLAPPERT: Ich würde Björn Höcke nicht mal ein Buch ausleihen

MAIN-KINZIG-KREIS - Es war wirklich ein spannendes TV-Duell am Donnerstag: Björn Höcke (AfD) gegen Mario Voigt (CDU). Das Besondere daran war, dass sich die AfD endlich mal kritischen Fragen stellt. Bisher war man eher gewohnt, dass sie selten an Diskussionsformaten teilnehmen. Auch ich als Journalist erlebe es immer häufiger, dass sie AfD bei Hintergrundgesprächen zwar eingeladen wird, aber nie erscheint.

Hintergrund des Duells ist die bevorstehende Landtagswahl in Thüringen im September. Aktuell steht die AfD mit Höcke an der Spitze mit rund 30 Prozent auf Platz eins. Dahinter Voigt, von der CDU, bei aktuell 22 Prozent. 

Das Duell lässt sich so zusammenfassen: Anschuldigungen, Behauptungen und hitzige Diskussionen. Die Themen: Europa, Migration, der Krieg in der Ukraine und ein bisschen Thüringen.

Die heftigsten Aussagen kamen von Höcke: "Die EU muss sterben, damit das wahre Europa leben kann" und „Sie sind eine Wohlstands-Vernichterpartei“, (Björn Höcke zu Voigt). Doch Voigt konterte gut: „Sie wollen den Euro und den Export abschaffen, dabei beruht genau darauf unser Wohlstand". Auch stark: Voigt nannte den AfD-Mann "Reichskanzler Höcke".

Peinlicher Moment: Die Moderatoren konfrontierten Höcke mit seinen Positionen in der Migration und einer Passage aus seinem Buch. Höcke wollte trotz mehrfacher Nachfrage des Moderators keine Aussage treffen und sagte, er könne sich an die genaue Stelle im Text nicht mehr erinnern.

Fazit: Starker CDU-Mann und ein Höcke, der genau so war, wie man ihn erwartet hatte. Wenn man das Duell gesehen hat, wird es umso unverständlicher, wieso dieser Mann bei aktuell 30 Prozent steht. Björn Höcke sollte man nicht vertrauen. Ihm würde ich nicht mal ein Buch ausleihen.

Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los. Autogrammwünsche bitte per E-Mail an [email protected]