REGION

Einer der 50 schwersten Corona-Fälle: Patient Friseur Manfred Hohmann

Manfred Hohmann wurde im Klinikum Fulda stationär behandelt und lag im künstlichen Koma - Screenshot: Youtube/Bundesministerium für Gesundheit


Freitag, 18.12.2020
von CARLA IHLE-BECKER

REGION - In einem letzte Woche fertiggestellten YouTube-Video berichtet der 62-Jährige über den dramatischen Verlauf seiner Corona-Infektion, die er sich - er selber weiß nicht, wo - im März dieses Jahres geholt hat - und die ihn fast umgebracht hätte, das muss man so deutlich sagen. Er ist dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen. "Zuerst war es nur wie eine Erkältung, ich fühlte mich schlapp", erzählt er. Doch sein Fieber stieg so stark, dass er für 23 Tage im Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt werden und 60 Tage lang beatmet werden musste.

Das professionell produzierte Video hat ein Filmteam im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums gedreht. Wie kam der Kontakt zu Hohmann zustande? "Die haben mich angesprochen, weil ich einer von den 50 am schwersten von COVID-19 betroffenen Patienten bundesweit bin", sagt er. Kein Superlativ, auf den man stolz sein kann. Die Überlebenden der schlimmen Krankheitsverläufe stehen untereinander im Austausch und nehmen an regelmäßigen Videokonferenzen teil. Mit den Videobeiträgen soll die Öffentlichkeit einmal mehr für die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen sensibilisiert werden. "Gerade junge Leute, die meinen, immer noch nicht auf Körperkontakt und Partys verzichten zu können, müssen einfach wissen, was sie riskieren, wie schwer einen Corona erwischen kann und welche schweren Spätfolgen bleiben können, sagt der 62-Jährige, der sich zäh und langsam ins Leben zurückgekämpft hat.

Wie begegnet er all den Skeptikern, die glauben, es handele sich bei der Seuche bloß um eine harmlose Grippe? Kann er sie mit der Geschichte seines eigenen dramatischen Krankheitsverlaufs überzeugen? "Die lachen mich bloß aus", hat Hohmann erfahren müssen. Selbst in seiner Rhöner Heimatgemeinde, in der ihn jeder kennt, gibt es vehemente Coronaleugner, die sich mit ihm anlegen wollen. "Die sind einfach durcheinander und verwirrt", sagt er. Offenbar ist die krasse Wahrheit über die Gefährlichkeit des Virus für manche einfach nicht verkraftbar. Manfred Hohmann, der von sich selbst sagt, er stehe der Politik im Allgemeinen eher reserviert gegenüber, schätzt das derzeitige Krisenmanagement der Bundesregierung als professionell ein: "Was die da machen, machen sie gut!", ist er überzeugt. "Bleiben Sie negativ", rät er zum Schluss unseres Telefonats und meint den Befund nach einem Coronatest. Er selbst konnte sich seine positive Sicht auf das Leben zum Glück erhalten. +++



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