HANAU

Digitales Denkmal: Nachrufe, Videos, Interviews und immer neue Informationen

Hanau erinnert mit dynamischer Internetseite an den 19. Februar 2020 - Archivfoto KN/Tobias Rehbein


Mittwoch, 17.02.2021

HANAU - "Hanau steht zusammen" lautet die allgegenwärtige, unverrückbare Feststellung seit dem 19. Februar 2020. Zum Jahrestag des rassistisch motivierten Anschlags wird diese Haltung auch zur Adresse der zentralen Internetseite: www.hanau-steht-zusammen.de. Die Stadt Hanau setzt damit ein digitales Denkmal, mit dem sie auf der einen Seite der Opfer gedenkt und auf der anderen Seite deutlich macht, mit welchem Nachdruck und welch großer Bandbreite an Angeboten und Aktionen sie das Versprechen "Hanau steht zusammen" mit Leben füllt. 

Die Seite geht in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar online. Am 19. Februar ist als Live-Stream ab 17.30 Uhr eine Sondersendung zu sehen, inklusive der Liveübertragung des Hessischen Rundfunks von der offiziellen Gedenkfeier. "Es ist unser unverrückbarer Anspruch, die Opfer des 19. Februar 2020 niemals zu vergessen. Das digitale Denkmal ist ein nachhaltiges, lebendiges Ausrufezeichen und gleichzeitig ein Aufruf, eine solche Tat nie wieder geschehen zu lassen", erklärt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. "Wir informieren und schaffen einen digitalen Ort, der immer offen ist und an den sich jeder jederzeit begeben kann, wenn er trauern möchte, wenn er Fragen hat und wenn er Hilfe sucht." Mit Videos, Fotos, Hintergrundtexten und Möglichkeiten der Interaktion ist das digitale Denkmal im Gegensatz zu einem herkömmlichen Denkmal lebendig und dynamisch, es entwickelt sich weiter und lädt jede Besucherin, jeden Besucher dazu ein, sich für Vielfalt und Toleranz zu engagieren.

Foto: Stadt Hanau

Foto: Stadt Hanau

Erinnern und Nachvorneschauen, in Stille gedenken und gleichzeitig erleben, wie die Stadt Hanau den Terroranschlag verarbeitet und gegen Rassismus und Extremismus sowie für Demokratie und Vielfalt kämpft: Die Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de liefert viele Anregungen, sich mit dem Anschlag auseinanderzusetzen. So sind dort die Nachrufe zu den Opfern zu lesen, in Interviews schildern Familienangehörige ihre Empfindungen und Einschätzungen und das Kondolenzbuch zeigt auf bewegende Weise, dass die Tat Menschen auf der ganzen Welt erschüttert hat.

Oberbürgermeister Kaminsky beantwortet zentrale Fragen rund um die Herangehensweise der Stadt an die Verarbeitung der Tat. Die Seite beleuchtet auch die Arbeit verschiedener Organisationen und Bündnisse. So gibt es Interviews mit Vertretern der teilnehmenden Unternehmen der Kampagne #wirstehenzusammen, Statements der teilnehmenden Sportvereine zu ihrer Kampagne SPORT VEREIN(T) HANAU, Statements der Opferbeauftragten von Bund, Land und Stadt sowie einen Beitrag der Hanauer Glaubensgemeinschaften.

Die Seite liefert umfassende Informationen zum Zentrum für Demokratie und Vielfalt inklusive eines Interviews mit dem Projektverantwortlichen Andreas Jäger. Textlich und filmisch erläutert werden das Frankfurter Memorial-Graffiti des Kollektivs ohne Namen sowie das Graffiti in Hanau-Kesselstadt "Wir sind alle Brüderlein und Schwesterlein" des Künstlers Marcel Walldorf. Eine Psychologin ordnet ein, was die Geschehnisse emotional mit den Angehörigen und mit der gesamten Stadtgesellschaft machen. Hinzu kommen unter anderem Videobotschaften, Fotoserien, Ausschreibungen zu Kunst- und Kreativ-Wettbewerben und eine stetig wachsende Chronologie seit dem Tag des Attentats. Die Hanauer Wort-Künstlerin Dominique Macri "eröffnet" die Seite mit einer gesprochenen Anmoderation. "Das digitale Denkmal wächst immer weiter und es lohnt sich, die Seite regelmäßig aufzurufen. Wir ergänzen kontinuierlich neue Inhalte, die auch durch den Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern der Seite entstehen sollen", stellt Kaminsky fest. (PM) +++

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