SCHLÜCHTERN

17. Auflage von "Rock am Hinkelhof" voller Erfolg

Bis tief in die Nacht spielten die verschiedenen Bands auf der mittlerweile 17. Auflage von Rock am Hinkelhof - Fotos: Walter Dörr


Sonntag, 21.07.2019
von Walter Dörr

SCHLÜCHTERN - Am vergangenen Wochenende war der Galgenberg in Vollmerz-Hinkelhof das Ziel zahlreicher Musikfans aus Nah und Fern. Erstmals bestand das „Volume 17“ aus zwei Festivaltagen. Los ging es am Freitag mit einem Open-Air Kino. KUKI on Tour zeigte auf der 60 Quadratmeter großen Leinwand das mehrfach ausgezeichnete biografische Filmdrama „Bohemian Rhapsody“ – die Geschichte von Queen-Frontsänger Freddie Mercury. Mehr als 400 Gäste verfolgten die Aufführung in einer lauen Sommernacht. Der Samstag stand dann ganz im Zeichen von Livemusik. Junge Künstler von neun Bands performten eigene Werke oder coverten in besonderen Arrangements bekannte Stücke.

Musikalisch deckten sie alles ab, was „Hartes“ hergibt, wie Psychedelic, Indian-Rock, Punkrock, Deutschrock, Celtic-Folk-Metal, Metalcore, aber auch Irish Folk und Blechblasmusik ertönte. Eröffnet wurde „Rock am Hinkelhof“ von den BlechBRASSers. Nicht in der gewohnten Besetzung, sondern in XXL-Version mit E-Bass und Schlagzeug. Bekannt für extravagante Blasmusik sind die Blechbrassers und lieferten auch als „Minimusikverein“ großes Blech. Ein gelungener Auftakt. Roskönig, ein begnadeter Akustikgitarrenspieler aus Wächtersbach, wusste mit seinen Songs mit Indie Pop-Hintergrund zu gefallen. „Die Förster vom Silberwald“ verirrten sich nicht auf den Galgenberg – sie kennen sich nämlich da aus, weil sie schon mehrfach beim „Rock am Hinkelhof“ ihre Fans mit schrägen Tönen und Comedy beglückt haben. 

Das eigenwillige Bühnenoutfit mit goldenem Umhang, Lodenjacke, furchterregende Augenbemalung und auch ein Rehbockgehörn gehört zu den drei schrägsten Typen, die die regionale Musikszene zu bieten hat. In Hinkelhof stellten sie die schönsten Hits aus ihrem brandneuen Studioalbum „1000Hörz“ vor. „Uncle Paddy“ begeisterte mit American/Irish Folk. Aus Gelnhausen kommen die „Blockhelden“. Vor zwei Jahren gründeten die fünf jungen Musiker ihre Band, um deutschen Pop/Rock neu zu interpretieren. Auf Likes aus waren „Die reichen Söhne“. Die Band aus Halle an der Saale, die beste Newcomer-Band Sachsen-Anhalts 2018, hat nämlich ein Influencer-Lied auf der ersten veröffentlichten Single.

Selbstironie und den aktuellen Zeitgeist besingen die Zwillingsbrüder Jonas und Marius Dahmen in konsequentem Klamotten-Trademark. Das Festival „Rock am Hinkelhof“ am Galgenberg fanden sie als ein geiles Festival vor einer geilen Kulisse. Dafür gebührt ihnen ein Like. Viele „Likes“ bekamen auch „The Sick Rats“, die Initialband für das Hinkelhofer Rockfestival. Im Garten der Kolbs fanden nämlich die ersten Rock am Hinkelhof statt. Die Musiker sind seit dem ersten Event in 2003 ein wenig älter geworden, aber ihre Musik des Genre „Revolutionspop“ hat auch heute noch etwas zu sagen. Ja, das Wetter war jedes Jahr ein Thema beim Rockfestival. Diesmal schien die Sonne und es herrschten hochsommerliche Temperaturen. Optimal. Bis zum Auftritt der Hausband „The Sick Rats“. Da schickte Wettergott Petrus einen Regenschauer, sodass die 900 Festivalbesucher eine Unterstell- oder Schutzmöglichkeit suchen mussten.

Der kurze Regen tat aber der Stimmung keinen Abbruch und schon bald wurde die Wiese wieder zum Outdoor-Dancefloor. „Es war uns ein Fest und wir können nicht glauben, wie schön ihr getanzt, gesungen und gehopst seid“, schreiben die Rats auf Facebook. Das absolute Highlight des diesjährigen Festivals war der Auftritt der Band „Triddana“ aus der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Schottische und irische Volksmusik kombinieren die vier Musiker Juan Jose Fornes, Pablo Allen, Diego Rodriguez und Maximiliano Valdez mit Power-Metal. Zu dem richtigen Sound gehören deshalb neben Gitarre, Bass und Schlagzeug auch der Dudelsack und die Flöte.

Den Abschluss-Gig weit nach Mitternacht machte „Tremaire“ mit Metalcore Made in Marburg. Das bescherte nicht nur dem Wild im gegenüber dem Festivalgelände liegenden Hauberg eine schlaflose Nacht. Auch die Besucher in der Festival-Arena waren außer Rand und Band. 2019 war ein gelungenes Festival, wie auch Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller und Landtagsabgeordneter Heinz Lotz vor Ort bestätigten. Viele Helfer des 2014 gegründeten Veranstaltervereins „Rock am Hinkelhof“ sorgten sich liebevoll um die Besucher und deren leibliches Wohl. Es gab Kaffee und Kuchen, Zwiebelreibekuchen, Rostbratwürstchen und Pommes Frites. Bei den Getränken konnte man das eigens gebraute Rock am Hinkelhof-Bier genießen, Cocktails der Sono-Bar aus Schlüchtern, oder auch Winzerweine von der Mosel in der Degenfelder Hütte. Als „Rahmenprogramm“ für die jüngsten Besucher stand eine Hüpfburg bereit.+++

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