Wirtschaftsinitiative: Trend zu Klimaneutralität sorgt für gravierende Veränderungen

Donnerstag, 22.07.2021
MAIN-KINZIG-KREIS - Die Klimapolitik beschäftigt die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig (WI). Sie sieht Gefahren, aber auch viele Chancen für die heimischen Betriebe. Die WI fordert die regionalen Unternehmer daher auf, sich aktiv an der Debatte zu beteiligen, bevor es zu spät ist.
„Gerade in Anbetracht der aktuellen Katastrophenlage in Deutschland ist es wichtig, dass wir uns intensiv mit den Themen Klimaschutz und Klimaneutralität auseinandersetzen“, betont Axel Ebbecke, Vorstandsmitglied der Wirtschaftsinitiative. Experten gehen davon aus, dass sich solche Hochwasser-Dramen in Zukunft deutlich häufiger zeigen könnten. Klar sei aber auch: „Das bringt auch für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer gravierende Veränderungen mit sich.“ Produkte und Verfahren müssten beispielsweise umgestellt und an die neuen Anforderungen angepasst werden.
Neue Geschäftsfelder erschließen
Dass das für die regionalen Betriebe nicht unbedingt schlecht sein
muss, da seien sich alle Mitglieder der Wirtschaftsinitiative
Mittelstand Main-Kinzig einig, sagt Ebbecke: „Es gibt viele Chancen: Man
kann neue Produkte entwickeln und neue Geschäftsfelder erschließen.“
Denn Klimaschutz sei einerseits notwendig, andererseits aber auch ein
ganz großer gesellschaftlicher Trend. Ebbecke: „Der zu erwartende
Umbruch hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit ist aus unserer Sicht
massiv. Dem können und dürfen sich die regionalen Unternehmen nicht
verschließen.“
Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig
agiere ausdrücklich unpolitisch, „dennoch müssen wir uns mit den
wirtschaftlichen Auswirkungen sämtlicher Programme beschäftigen“, sagt
Ebbecke. Denn die Parteien gingen unterschiedlich mit den Themen
Nachhaltigkeit und Umweltschutz um. Bei den Grünen sieht das
Vorstandsmitglied der Wirtschaftsinitiative die größten Veränderungen:
„Die Verbannung von Lkw aus den Innenstädten, die Erhöhung von insgesamt
sechs relevanten Steuern sowie eine verstärkte Beteiligung des Staates
an wesentlichen Unternehmen und Unternehmensbereichen bedeuten massive
Einschnitte in die Freiheit unserer regionalen Wirtschaftsbetriebe.“
Andererseits
zeige auch die schwarz-grüne Koalition in Hessen, dass mehr Klimaschutz
zwar negative Effekte wie verkomplizierte Genehmigungsverfahren mit
sich bringe, dennoch erfolgreich sein kann. Es sei also immer auch eine
Frage der Herangehensweise. Das Vorstandsmitglied der
Wirtschaftsinitiative sagt abschließend: „Die Klimawende ist natürlich
ein riesiger Kostenfaktor, sie kann aber auch großer Ertragsbringer
sein. Genau dafür möchten wir die Betriebe sensibilisieren und sie dazu
einladen, sich aktiv für ihre Belange einzusetzen, bevor es zu spät ist.
Denn schließlich gibt es unsere Wirtschaftsinitiative Mittelstand
Main-Kinzig genau aus diesem Grund.“
Hintergrund
Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig besteht seit 2019. Ihr Ziel ist es, die wirtschaftliche Stabilität und Prosperität der hiesigen Unternehmen sicherzustellen und zu fördern. Die Zahl der Mitglieder liegt mittlerweile bei mehr als 30. Unter wi-main-kinzig.de gibt es weitere Infos zur Initiative. (pm) +++