32. Hessischer Film- und Kinopreis: „Endlich wieder ein Fest für den Film und das Kino“
Sonntag, 24.10.2021
von MORITZ PAPPERT
OFFENBACH - Nach einem Jahr ohne Gala wurden die 32. Hessischen Film- und Kinopreise am Freitagabend erstmals wieder in festlichem, wenn auch pandemiebedingt noch kleinem Rahmen im Capitol in Offenbach vergeben. Die Show wurde außerdem live übertragen.
Durch die Verleihung vor rund 350 geladenen Gästen führten die Journalistin und Moderatorin Bärbel Schäfer und der Frankfurter Schauspieler, Drehbuchautor und Komödiant Rainer Ewerrien. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn zeigte sich außerordentlich erfreut darüber, dass eine so bedeutende Preisverleihung, wie der Hessische Film- und Kinopreis in diesem Jahr wieder in Präsenz stattfinden konnte.
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn, die die Ehrungen übernahm, sagte: „Es war mir wichtig, dass wir die Filmszene aus Hessen und darüber hinaus endlich einmal wieder in Präsenz zusammenbringen, um tolle Filme zu feiern und unsere vielfältige Kino- und Festivalkultur. Wir haben eines der härtesten Jahre für die Filmbranche hinter uns, aber wir haben in der Pandemie auch gesehen, wie wichtig die Geschichten und die Bilder sind, die Filme uns vermitteln.“
Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an den Regisseur Volker Schlöndorff. „Einer der berühmtesten hessischen Filmschaffenden ist Volker Schlöndorff. Seine Bedeutung für den deutschen Film ist unschätzbar. Er ist in unserer Landeshauptstadt Wiesbaden geboren und aufgewachsen. Der Regisseur ist weltweit für sein Wirken bekannt und hat bedeutende Auszeichnungen internationaler Filmfestivals erhalten. Darunter ist auch ein Oscar und eine Goldene Palme für seinen Film ‚Die Blechtrommel‘“, begründete der Ministerpräsident seine Auswahl, der bei der Verleihung aber nicht persönlich anwesend sein konnte.
Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis ging an den Regisseur Aliaksei Paluyan. Den Hessischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm erhielt die Regisseurin Lisa Bierwirth für ihren Film „Le Prince“, die bilderstarke und berührende Geschichte eines Culture Clash in einem spannend porträtierten Frankfurt zwischen Halbwelt und Kultur-Schickeria. Nominiert waren außerdem „Youth Topia“ von Dennis Stormer und „Borga“ von York-Fabian Raabe. Die Gewinnerin erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
Der Hessische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm ging an „The Other Side of the River“ von Antonia Kilian, ein Film über das Ringen von Frauen um ihre Rechte auf ein selbstbestimmtes Leben in der syrischen Kultur von Frauen um Emanzipation in der syrischen Kultur. Nominiert waren außerdem „Courage“ von Aliaksei Paluyan und „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth.
Weitere Gewinner:
Hessischer Filmpreis – Kurzfilm: „Der Lokführer“ von Zuniel Kim und Christian Wittmoser, außerdem nominiert: „Klabautermann“ von Anke Sevenich.
Für den Hessischen Drehbuchpreis konnte in diesem Jahr aus Sicht der Jury keines der vorgelegten Drehbücher nominiert werden. Die Jury hat sich dafür entschieden, das zur Verfügung stehende Nominierungs- und Preisgeld von zusammen 10.000 Euro zu jeweils einem Drittel als Weiterentwicklungsprämie an drei Projekte und ihre Autoren zu vergeben: „Radioturm“ von Julien Prevost und Frank Himmel, „Mixtape“ von Tom Winter und „Tal der Könige“ von Tim Ellrich.
Hessischer Hochschulfilmpreis: Die „Kafka-Konferenz“ von Tobias Sauer, Kunsthochschule Kassel. Nominiert waren außerdem „First Work, Then Play“ von Brenda Lien und „Fuchskind“ von Jan Capar.
Hessischer Fernsehpreis – Beste Schauspielerin: Britta Hammelstein in „Heute stirbt hier Kainer“. Nominiert waren außerdem Anne Ratte-Polle in „Tatort: Die Ferien des Monsieur Murot“ und Felicitas Woll in „Du sollst nicht lügen“.
Hessischer Fernsehpreis – Bester Schauspieler: Jens Harzer in „Ruhe! Hier stirbt Lothar“. Nominiert waren außerdem Trystan Pütter in „Ku’damm 63“ und Martin Wuttke in „Heute stirbt hier Kainer“.
Die Kinopreise an gewerbliche und kommunale Kinos sowie Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement wurden, da Kinos pandemiebedingt keinen normalen Spielbetrieb aufnehmen konnten, an alle Kinos vergeben, die 2018, 2019 und 2020 mit Kinopreisen ausgezeichnet wurden.
Klicken Sie sich durch die Bilderserie vom roten Teppich. (Moritz Pappert/pm)