Flusskreuzfahrt-Schiffe legen immer häufiger im Hanauer Hafen an und ab

Freitag, 26.11.2021
HANAU - Flusskreuzfahrten boomen – auch in Corona-Zeiten. Davon profitiert die Hanau Hafen GmbH. Das Bruchköbeler Unternehmen ReiseJung nutzt die Anlegestelle an der Kaimauer in der Saarstraße schon seit einigen Jahren. Der Erfolg scheint für sich zu sprechen: Stefan Jung, zugleich Betreiber des TUI Reisecenters Bruchköbel, plant 2022 mit mindestens sechs Fluss-Schiffsreisen und einem „Nacht Riverside Dinner“ nach Frankfurt und zurück.
Ewald Desch, Geschäftsführer der Hanau Hafen GmbH, ist für den „kleinen, aber feinen neuen Geschäftszweig“ dankbar und meint: „Das macht unseren Mainhafen in der Region bekannter.“ Denn nach Erfahrung von Reiseunternehmer Jung „kommen Gäste bis aus Wächtersbach oder Steinau zu uns, um ab Hanau zu fahren“. Ein gutes Beispiel dafür sei die Holland-Fahrt im Juni 2022 über Amsterdam, das Ijsselmeer bis an die Nordsee inklusive Insel Texel und wieder zurück. „Das gab es definitiv ab Hanau noch nie“, erklärt Jung.
Wien und Budapest als Reiseziele
Ebenfalls über Main und Rhein führen im nächsten Jahr zwei weitere
Flusskreuzfahrten – mit Zwischenstationen – zum einen nach Straßburg und
zum anderen nach Basel. „Zauberhafte Moselromantik“ steht darüber
hinaus auf dem Reiseprogramm ab Hanau wie eine „Nächte-Event-Reise“ in
die andere Richtung, nämlich auf dem Main bis Würzburg und zurück. Eine
„Große Weihnachtsreise“ über die Donau hat im Dezember nächsten Jahres
unter anderem die Metropolen Wien und Budapest zum Ziel. Für diese
Reisen chartert ReiseJung Fluss-Kreuzfahrtschiffe inklusive Crew und
Catering.
Großer regionaler Einzugsraum
Für Hanau spreche die zentrale Lage und der große
regionale Einzugsraum, erläutert Jung weiter. Dafür werde auch in Kauf
genommen, dass an der Kaimauer wenig Platz zum Parken bestehe und am
Hanauer Frachthafen nun mal Berührung auch mit Lkw- und Bahnverkehr
bestehe. „Natürlich ist unser Hafenbecken nicht vergleichbar mit einer
Anlegestelle in der Mainaue“, räumt auch Hafenleiter Gerhard Einhoff
ein. Aber angesichts der zunehmenden Beliebtheit der Flusskreuzfahrten
ab Hanau scheinen sich die Gäste von Jung „damit zu arrangieren“.
Anfangs
charterte Jung übrigens ein Ausflugsboot, um an einem Adventssonntag
auf dem Main vom Hanauer Hafen zum Frankfurter Weihnachtsmarkt zu
fahren. Das weitete sich später aus mit den Zielen Aschaffenburg und
Seligenstadt sowie mit einer „Schlagercruise“ mit Livemusik im Sommer.
Dann folgte eine Adventsflussreise über drei Nächte. Im vorigen August
bot Jung eine Rad- und Schiffsreise von Bamberg nach Hanau an.
So sind im Mainhafen der Brüder-Grimm-Stadt über die Zeit immer häufiger Flusskreuzfahrtschiffe zu sehen. Im August 2017 verzeichnete die Hanau Hafen GmbH die erste dieser Reisen durch das britische Reiseunternehmen Newmarket Holidays. Die gecharterte „MS Olympia“ war seinerzeit unterwegs von Mainz bis Budapest – mit Station in der Saarstraße. (pm)