UPDATE: Tote Geschwister-Kinder in Karlstein: Spezial-Einheit untersucht Wohnung
Donnerstag, 27.01.2022
KARLSTEIN - Nach dem schrecklichen Unglück in Karlstein (Landkreis Aschaffenburg), bei dem die Polizei zwei tote Geschwister in einer Wohnung in der Hanauer Landstraße entdeckt hatte, wird weiterhin auf Hochtouren ermittelt. Staatsanwaltschaft und Polizei stehen vor einem Rätsel.
Wie "Main-Echo" berichtet, gab es am Dienstag im Unglückshaus einen Spezialeinsatz der Analytischen Taskforce (ATF). Die Einheit ist spezialisiert auf die Erkennung und Bekämpfung biologischer, chemischer und radiologischer Substanzen.
Zunächst hatten die Ermittler vermutet, der Junge (5) und das Mädchen
(4) seien einer Kohlenmonoxid-Vergiftung zum Opfer gefallen (KINZIG.NEWS
berichtete). Die rechtsmedizinische Obduktion der beiden Kinder hatte
allerdings keine Ergebnisse im Hinblick auf die Todesursache liefern
können. Daher wurden weitere toxikologische Untersuchungen in Auftrag
gegeben. Einen Unglücksfall wollen Polizei und Staatsanwaltschaft
weiterhin nicht ausschließen.
Derweil haben die Spezialisten
der ATF Mannheim die Wohnräume genauer unter die Lupe genommen: Eine
defekte Heizungsanlage kann wohl momentan als Ursache für das Unglück
ausgeschlossen werden.
Nach Informationen des "Main-Echos" sei es hingegen "nach offenbar selbst durchgeführten Heimwerker-Arbeiten durch die verwendeten Materialien zu einer chemischen Reaktion mit tödlicher Gasentwicklung gekommen". Vieles lasse darauf hindeuten, dass giftige Dämpfe die beiden Kinder getötet und deren Vater schwer verletzt habe.
Wie das "Main-Echo" weiter berichtet, sei laut der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft Phosphorwasserstoff im Haus nachgewiesen worden. Monophosphan, umgangssprachlich auch als Phosphorwasserstoff bezeichnet, wird beispielsweise zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Es ist ein brennbares, äußerst giftiges und im reinen Zustand geruchloses Gas. (sh)