Infohotline gestartet

Grenzenlose Solidarität: So könnt Ihr den Ukraine-Flüchtlingen helfen

Für den kommenden Freitag, 4. März, haben die Stadt Hanau, der Main-Kinzig-Kreis sowie die weiteren Städte und Gemeinden gemeinsam zu einer zentralen Solidaritätskundgebung auf dem Hanauer Marktplatz aufgerufen. - Symbolbilder: KN/Carina Jirsch


Donnerstag, 03.03.2022

MAIN-KINZIG-KREIS - Im Main-Kinzig-Kreis und den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet gehen die Vorbereitungen für das Eintreffen von ukrainischen Geflüchteten weiter. „Es haben sich schon die ersten Menschen aus der Ukraine bei der Ausländerbehörde des Kreises gemeldet, die bei Freunden oder Verwandten in unserer Region untergebracht worden sind“, berichtete Landrat Thorsten Stolz.

 „Wir gehen davon aus, dass noch viele weitere nach Deutschland und auch in unseren Landkreis kommen, die eben niemanden hier haben, an den sie sich privat wenden können. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, ihnen schnell und einfach zu helfen.“ Daher hat der Main-Kinzig-Kreis, gemeinsam mit allen Städten und Gemeinden, am Dienstag die Bitte an die Bürgerschaft erneuert, freie Wohnunterkünfte zu melden. Hinweise und Angebote nimmt der Kreis zentral über die Mailadresse wohnraum@mkk.de entgegen.

Die Kommunen und der Kreis verbanden ihre Bitte um Mithilfe zugleich mit einem Dank an jene, die vereinzelt schon Wohnungen und Sachspenden angeboten haben. Die Koordination teilen sich dabei verschiedene Akteure. Am Dienstag haben zum Beispiel die beiden Verbände des Deutschen Roten Kreuzes aus Hanau und Gelnhausen-Schlüchtern ihre Zusage gegeben, die Sammlung von Sachspenden in der Region zu übernehmen. Sie wollen dazu externe Räumlichkeiten anmieten, die sie für diesen Zweck einrichten werden. Spendenwillige Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die Sachspenden möglichst gemäß der Aufrufe des DRK an die Sammelstellen zu geben. So kann zielgerichtet Hilfe geleistet werden.

Schon über das Wochenende hatten der Main-Kinzig-Kreis, die Stadt Hanau sowie weitere Kommunen und Verbände ein eng abgestimmtes gemeinsames Vorgehen vereinbart. Das betrifft sowohl die Zusammenarbeit bei Fragen der Unterbringung und der Versorgung als auch bei aufenthaltsrechtlichen Themen und dem Zusammenspiel der Verwaltungen.

Zentrale Koordinierungsstelle in der Kreisverwaltung

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hat hierzu mit dem für Migration und Integration zuständigen Amt in der Kreisverwaltung die Grundlagen gelegt für einen zentralen Umschlagspunkt, eine Art Koordinierungsstelle in der Verwaltung. Die Annahme und Prüfung von Wohn- und Hilfsangeboten läuft ebenso über diese Stelle wie die Beantwortung der individuellen aufenthaltsrechtlichen und weiteren Fragen, die sich im Laufe der nächsten Tage stellen können.

„Im Moment kommen die ersten Geflüchteten bei uns an, ohne dass sie dringenden Bedarf nach einer Unterbringung haben. Das ist erst mal gut und wichtig und dafür sind wir den privaten Gastgebern auch dankbar. Die weiteren Themen schließen sich dennoch an, bei denen wir als Main-Kinzig-Kreis einen Schutzauftrag haben“, führt Sozialdezernentin Susanne Simmler aus. „Wenn die Menschen medizinische Betreuung benötigen oder Kinder mit dabei sind, die wir im Blick haben müssen, dann wollen und müssen wir da helfen.“ Daher bittet sie auch mit Blick auf die Haushalte, die in diesen Tagen Freunde oder Bekannte aus der Ukraine aufnehmen, diesen den Hinweis zu geben, sich bei der Ausländerbehörde zu melden. Eine erste einfache Meldung per Mail genügt an ukraine@mkk.de. Nähere Informationen folgen dann auf direktem Weg.

Informationen auf vielerlei Kanälen

Der Main-Kinzig-Kreis hat neben den Vorbereitungen auf Fachebene in dieser Woche einen Verwaltungsstab einberufen, in dem die vielen Aspekte der „Ukrainehilfe MKK“ gebündelt werden. Unter dieser Überschrift hat der Main-Kinzig-Kreis am Montag beispielsweise eine Informationsplattform auf seiner Internetseite onlinegestellt, auf der die Möglichkeiten des „Helfens“ und des „Hilfe-Empfangens“ kanalisiert werden. Ebenso finden sich dort zentrale Fragen und Antworten, die Geflüchtete aus der Ukraine betreffen. Eine Übersetzung des Textangebots wird derzeit vorbereitet und das Angebot in den kommenden Tagen je nach Bedarf und aktueller Entwicklung ausgebaut.

Eine Infohotline mit direktem Draht zu Fachpersonen sämtlicher Fachbereiche des Ausländerwesens ist seit Dienstag geschaltet: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unter der Nummer 06051/8518000 zu den Sprechzeiten zu erreichen (montags bis mittwochs 8 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 17.30 Uhr, freitags 8 bis 14 Uhr). Dort werden alle Fragen rund um Aufenthalt, Unterbringung, Sozialleistungen und Unterstützung beantwortet.

Die Stadt Hanau verfügt über eine eigene Ausländerbehörde und hat in dieser Woche ebenfalls ein umfangreiches Infoangebot auf den Weg gebracht.

Auch Private können Wohnungsangebote an den Kreis richten


Neben den Möglichkeiten der Unterbringung, die der Kreis und die Kommunen über ihre Register und Netzwerke zusammenstellen, kann sich auch jede Bürgerin und jeder Bürger mit Hinweisen an den Main-Kinzig-Kreis wenden. Die Mailadresse wohnraum@mkk.de ist die zentrale Sammeladresse dafür und wird durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde betreut. Somit sind die Wege zwischen Angebot und möglichem direkten Bedarf denkbar kurz.

Für den kommenden Freitag, 4. März, haben die Stadt Hanau, der Main-Kinzig-Kreis sowie die weiteren Städte und Gemeinden gemeinsam zu einer zentralen Solidaritätskundgebung auf dem Hanauer Marktplatz aufgerufen. Beginn ist um 18 Uhr. (pm)