Grenzenlose Solidarität: So könnt Ihr den Ukraine-Flüchtlingen helfen

Donnerstag, 03.03.2022
MAIN-KINZIG-KREIS - Im Main-Kinzig-Kreis und den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet gehen die Vorbereitungen für das Eintreffen von ukrainischen Geflüchteten weiter. „Es haben sich schon die ersten Menschen aus der Ukraine bei der Ausländerbehörde des Kreises gemeldet, die bei Freunden oder Verwandten in unserer Region untergebracht worden sind“, berichtete Landrat Thorsten Stolz.
„Wir gehen davon aus, dass noch viele weitere nach Deutschland und auch in unseren Landkreis kommen, die eben niemanden hier haben, an den sie sich privat wenden können. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, ihnen schnell und einfach zu helfen.“ Daher hat der Main-Kinzig-Kreis, gemeinsam mit allen Städten und Gemeinden, am Dienstag die Bitte an die Bürgerschaft erneuert, freie Wohnunterkünfte zu melden. Hinweise und Angebote nimmt der Kreis zentral über die Mailadresse wohnraum@mkk.de entgegen.
Die Kommunen und der Kreis verbanden ihre Bitte um Mithilfe zugleich mit einem Dank an jene, die vereinzelt schon Wohnungen und Sachspenden angeboten haben. Die Koordination teilen sich dabei verschiedene Akteure. Am Dienstag haben zum Beispiel die beiden Verbände des Deutschen Roten Kreuzes aus Hanau und Gelnhausen-Schlüchtern ihre Zusage gegeben, die Sammlung von Sachspenden in der Region zu übernehmen. Sie wollen dazu externe Räumlichkeiten anmieten, die sie für diesen Zweck einrichten werden. Spendenwillige Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die Sachspenden möglichst gemäß der Aufrufe des DRK an die Sammelstellen zu geben. So kann zielgerichtet Hilfe geleistet werden.
Schon über das Wochenende hatten der Main-Kinzig-Kreis, die Stadt Hanau sowie weitere Kommunen und Verbände ein eng abgestimmtes gemeinsames Vorgehen vereinbart. Das betrifft sowohl die Zusammenarbeit bei Fragen der Unterbringung und der Versorgung als auch bei aufenthaltsrechtlichen Themen und dem Zusammenspiel der Verwaltungen.
Zentrale Koordinierungsstelle in der Kreisverwaltung
Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hat hierzu mit dem für
Migration und Integration zuständigen Amt in der Kreisverwaltung die
Grundlagen gelegt für einen zentralen Umschlagspunkt, eine Art
Koordinierungsstelle in der Verwaltung. Die Annahme und Prüfung von
Wohn- und Hilfsangeboten läuft ebenso über diese Stelle wie die
Beantwortung der individuellen aufenthaltsrechtlichen und weiteren
Fragen, die sich im Laufe der nächsten Tage stellen können.
„Im
Moment kommen die ersten Geflüchteten bei uns an, ohne dass sie
dringenden Bedarf nach einer Unterbringung haben. Das ist erst mal gut
und wichtig und dafür sind wir den privaten Gastgebern auch dankbar. Die
weiteren Themen schließen sich dennoch an, bei denen wir als
Main-Kinzig-Kreis einen Schutzauftrag haben“, führt Sozialdezernentin
Susanne Simmler aus. „Wenn die Menschen medizinische Betreuung benötigen
oder Kinder mit dabei sind, die wir im Blick haben müssen, dann wollen
und müssen wir da helfen.“ Daher bittet sie auch mit Blick auf die
Haushalte, die in diesen Tagen Freunde oder Bekannte aus der Ukraine
aufnehmen, diesen den Hinweis zu geben, sich bei der Ausländerbehörde zu
melden. Eine erste einfache Meldung per Mail genügt an ukraine@mkk.de.
Nähere Informationen folgen dann auf direktem Weg.
Informationen auf vielerlei Kanälen
Der
Main-Kinzig-Kreis hat neben den Vorbereitungen auf Fachebene in dieser
Woche einen Verwaltungsstab einberufen, in dem die vielen Aspekte der
„Ukrainehilfe MKK“ gebündelt werden. Unter dieser Überschrift hat der
Main-Kinzig-Kreis am Montag beispielsweise eine Informationsplattform
auf seiner Internetseite onlinegestellt, auf der die Möglichkeiten des
„Helfens“ und des „Hilfe-Empfangens“ kanalisiert werden. Ebenso finden
sich dort zentrale Fragen und Antworten, die Geflüchtete aus der Ukraine
betreffen. Eine Übersetzung des Textangebots wird derzeit vorbereitet
und das Angebot in den kommenden Tagen je nach Bedarf und aktueller
Entwicklung ausgebaut.
Eine Infohotline mit direktem Draht zu
Fachpersonen sämtlicher Fachbereiche des Ausländerwesens ist seit
Dienstag geschaltet: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unter der
Nummer 06051/8518000 zu den Sprechzeiten zu erreichen (montags bis
mittwochs 8 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 17.30 Uhr, freitags 8 bis 14
Uhr). Dort werden alle Fragen rund um Aufenthalt, Unterbringung,
Sozialleistungen und Unterstützung beantwortet.
Die Stadt Hanau
verfügt über eine eigene Ausländerbehörde und hat in dieser Woche
ebenfalls ein umfangreiches Infoangebot auf den Weg gebracht.
Auch Private können Wohnungsangebote an den Kreis richten
Neben
den Möglichkeiten der Unterbringung, die der Kreis und die Kommunen
über ihre Register und Netzwerke zusammenstellen, kann sich auch jede
Bürgerin und jeder Bürger mit Hinweisen an den Main-Kinzig-Kreis wenden.
Die Mailadresse wohnraum@mkk.de ist die zentrale Sammeladresse dafür
und wird durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde
betreut. Somit sind die Wege zwischen Angebot und möglichem direkten
Bedarf denkbar kurz.
Für den kommenden Freitag, 4. März, haben die Stadt Hanau, der Main-Kinzig-Kreis sowie die weiteren Städte und Gemeinden gemeinsam zu einer zentralen Solidaritätskundgebung auf dem Hanauer Marktplatz aufgerufen. Beginn ist um 18 Uhr. (pm)