Kolumne bei KINZIG.NEWS

Gedanken zur Karwoche von Pfarrer Andreas Weber: "Die letzten hundert Meter"

Dechant Andreas Weber - Foto: Katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth


Montag, 11.04.2022
von ANDREAS WEBER

HANAU - Im Garten Getsemani begann für Jesus der letzte Weg, auf dem sich sein Leben erfüllen sollte. Nach dem Abendmahl war er hierher gekommen, er bespricht sich mit dem Vater im Himmel, er schwitzt Blut, die Jünger schlafen, die Gefangennahme naht.

Hier trifft er die Entscheidung, sich dem Willen des Vaters ganz hinzugeben. Die letzten hundert Meter beginnen. Ein Leidensweg - zwischen Getsemani und Golgota - wir nennen ihn Kreuzweg und gehen und bedenken ihn in unseren Kirchen. Wir schauen auf Jesus und auf die Menschen, die ihm nahe waren und denen er nahe war. Dann gelingt auch der Blick auf das eigene Leben. Dem älteren Menschen werden andere Fragen kommen als dem jüngeren.
"Wovon bin ich getragen? - Wer oder was gibt mir Halt? - Welche Menschen stehen an den Kreuzwegen unserer Zeit? - Welche Entscheidungen stehen für mich an?"

Seit dem 15. Jahrhundert wird das Leiden Jesu Christi in zunächst 7 Stationen (die 7 Fußfälle) und später in 14 Stationen dargestellt. In Kirchen und im Freien wird in künstlerischer Gestaltung das Geschehen des Leidensweges Jesus sichtbar gemacht. Auch fern von Jerusalem kann man so, sozusagen vor Ort, die heiligen Stätten nacherleben, den Leidensweg Jesu gedanklich und betend nachvollziehen. Wir können im Kreuzweg uns selber wieder finden und die Deutung unseres Lebens entdecken. Auch die Kreuzwege der Menschen unserer Zeit, die Opfer des Krieges und von roher Gewalt in der Ukraine sind da gemeint.
Wir finden das Auf und Ab, das Kreuz und Quer unseres Lebens, durch Jesus Christus verbunden, zur Mitte und zum Ziel gebracht.

Welche Position und welchen Platz nehme ich im Geschehen des Kreuzweges ein? Simon von Zyrene und Veronika helfen Jesus. Auch meine Hilfe ist gefragt. Über den Kreuzweg können wir eigentlich nicht reden, den Kreuzweg können wir uns nicht einfach nur anschauen, der Kreuzweg lädt uns ein, ihn betend zu gehen. Er wird uns innerlich berühren. Eigentlich toll, dass wir in vielen unserer Kirche die Gelegenheit haben, den Kreuzweg zu gehen und zu beten,

meint Pfarrer Andreas Weber, Dechant

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