Überraschungsgast beim Empfang der Radfahrenden der Hessentour

Dienstag, 12.07.2022
GELNHAUSEN - Pünktlich um 16 Uhr trafen die Helden der Verkehrswende vergangenen Freitag in Haitz am Bolzplatz ein und wurden u.a. von den People for Future Gelnhausen mit Freude empfangen. Eifrig wurden die selbst gebastelten Windrädchen als Zeichen für den Rückenwind für die Verkehrswende aus Gelnhausen an den Fahrrädern befestigt. Nach einem gemeinsamen Foto ging es für die knapp 30 Radfahrenden über den Radfernweg R3 bis zum Coleman Center und von dort hoch in die Altstadt auf den Obermarkt.
Dort warb Anja Zeller, Pressesprecherin des VCD Hessen e.V., mit vielen ausgefüllten Bögen für weitere Unterschriften: "Wir brauchen ein verbindliches Gesetz in Hessen, um die Verkehrswende Realität werden zu lassen. Für das Volksbegehren sind im ersten Schritt 45.000 Unterschriften von hessischen Wahlberechtigten nötig.“
Vor den Toren des Rathauses ergriff Harald Geib, Sprecher der AG Mobilität der People for Future Gelnhausen, das Wort. Er mahnte, dass die Klimaveränderungen vor unserer aller Augen angekommen sei: „Die Klimakatastrophe hat schon begonnen! Vor einem Jahr die verheerende Flut im Ahrtal mit 135 Toten. Am letzten Sonntag der Gletschersturz an der Marmolata mit neun Toten. Unser Wald leidet seit Jahren unter der Trockenheit und stirbt auf Raten. Die geringen Niederschläge belasten die Landwirtschaft mit Ernteausfällen.“ Das 1,5 Grad Ziel sei in weite Ferne gerückt und er warnte eindringlich vor Untätigkeit. „Die Mobilitätswende ist ein Baustein, um die Katastrophe zu begrenzen. Ihr Verkehrswende-Radler seid nicht untätig. Ihr setzt Euch für die Verkehrswende in Hessen ein!“ so Harald Geib weiter.
„Alle, die
Ihr hier seid zeigt, dass es Euch wichtig ist, etwas gegen die
Klimakatastrophe zu unternehmen. Wir sind hier, wir sind laut, weil
Untätigkeit unseren Kindern die Zukunft klaut!“ Das Volksbegehren
Verkehrswende fordert für ganz Hessen u.a. mehr Radwege, breitere
Gehwege, einen flächendeckenden ÖPNV mit kurzen Fahrtzeiten und hohen
Frequenzen, mehr Verkehrssicherheit, insbesondere auf Schulwegen.
Forderungen speziell für den Radverkehr haben die People for Future
Anfang 2021 vorgelegt, diese wurde von allen Parteien mitgetragen.
Passiert sei seitdem zu wenig. Es gehe an wichtigen Verkehrsnotenpunkten
darum dem Fuß- und Radverkehr mehr Raum zu geben und den Autoverkehr zu
beschränken - in der Geschwindigkeit und beim Parken.
Harald Geib berichtete außerdem von Fortschritten auf Kreisebene. So finde in knapp zwei Wochen ein Vernetzungstreffen mit dem neu eingesetzten Klimateam des MKK statt. Zudem arbeite der Kreis an einem baulastübergreifenden Radverkehrskonzept, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Und einen prominenten Unterstützer konnten die Radfahrenden auch verkünden. So hat Landrat Thorsten Stolz als Bürger seine Unterschrift unter das Volksbegehren gesetzt.
Zum Abschluss der Veranstaltung eilte ein Überraschungsgast herbei: Bürgermeister Daniel Glöckner. Auch er setzte mit seiner Unterschrift ein Zeichen für die Verkehrswende in Hessen. (pm)