Ein Jahr Führerschein-Umtauschmobil: Angebot ist stark frequentiert
Donnerstag, 22.09.2022
MAIN-KINZIG-KREIS - Für den Main-Kinzig-Kreis ist es eine Erfolgsgeschichte auf vier Rädern: Seit einem Jahr tourt das Führerschein-Umtauschmobil durch das Kreisgebiet. Auch wenn das Fahrzeug „im Einsatz“ eigentlich nur steht und nicht fährt, erfüllt es dennoch voll seinen Zweck. Denn in ihm steckt alles an Technik und Unterlagen, die für einen Umtausch der alten, bald nicht mehr gültigen Führerscheine benötigt werden.
„Wir bringen die Dienstleistung zu den Menschen. Es ist nun mal zwingend so, dass die alten Papierführerscheine schrittweise ausgetauscht werden müssen, das ist die Vorgabe der EU. Wir fahren seit einem Jahr nun durch das Kreisgebiet, um nicht nur darüber aufzuklären, sondern direkt und unkompliziert den Menschen beim Umtausch zu helfen“, erläutert Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, im Kreis unter anderem für die Zulassungs- und Führerscheinstellen zuständig.
Wenn die Führerscheinstelle zu den Menschen kommt
Tatsächlich handelt es sich beim Umtausch von Führerscheinen um
Vorgänge, die klassischerweise an den Führerscheinstellen in
Linsengericht und Hanau zum Tagesgeschäft gehören. Wer mag, kann
natürlich auch dort seinen „Lappen“ – also die grauen oder rosafarbenen
Papierführerscheine, ebenso alte DDR-Führerscheine – in einen
Kartenführerschein tauschen. Aufgrund der großen Zahl an
Umtauschvorgängen, die auch in den kommenden Jahren noch zu erwarten
sind, machen die Bürgerämter und Servicestellen aller Kommunen mit: Sie
nehmen die Anträge an, informieren, leiten die Anträge weiter und gegen
die fertigen Führerscheine auch aus – im Übrigen eine Kooperation, wie
sie landesweit nahezu beispiellos ist. Oder man tauscht seinen
Führerschein eben am Umtauschmobil, wie das in den vergangenen gut zwölf
Monaten Wochen schon 1.200 Menschen getan haben.
Vor wenigen
Tagen machte das Fahrzeug in Rodenbach Halt. Bürgermeister Klaus Schejna
hatte dazu sogar mehr als tausend Bürgerinnen und Bürger im
betreffenden Alter angeschrieben und explizit eingeladen. „Das
Umtauschmobil ist eine super Sache, es steht jetzt mittlerweile zum
zweiten Mal in Rodenbach, weil es einfach eine riesen Entlastung ist,
für alle Beteiligten. Kein Rodenbacher muss nach Hanau fahren, um seinen
Führerschein umtauschen zu lassen. Er braucht auch nicht unbedingt zu
uns in die Verwaltung kommen, wo wir wiederum mehr Termine denjenigen
anbieten, die nur zu bestimmten Zeiten können“, so Schejna.
Eine Win-win-Situation
Und
für den Main-Kinzig-Kreis, ergänzt Susanne Simmler, stelle das Fahrzeug
auch eine Entlastung dar: „Das Umtauschmobil ist gleichzeitig ein
Werbeträger. Wir bringen nicht nur den Service in die Fläche, sondern
halten auch das Thema präsent. Wir merken es deutlich: Der Kundschaft an
den Umtauschmobilen müssen wir viel weniger die Hintergründe oder
Abläufe erklären. So können wir mittlerweile mehr Umtausche in der
Servicezeit vor Ort vornehmen als das noch vor einem Jahr der Fall war.“
Kerstin
Schwarz, die Leiterin der Führerscheinerlaubnisbehörde, hat mal
errechnet, dass jedes Jahr theoretisch rund 15.000 Umtauschvorgänge zu
erwarten wären. Je jünger die Bürgerinnen und Bürger sind, die sich
durch die Umtauschfristen angesprochen fühlen müssen, desto höher steigt
auch die Zahl der tatsächlichen Umtausche im Jahr. 2022 dürfte die
Gesamtzahl dicht an die theoretisch mögliche heranreichen, schon jetzt
verzeichnet der Kreis über 10.000. „Bezieht man die älteren Jahrgänge
mit ein, gäbe es eigentlich noch reichlich Führerscheine zu tauschen.
Genauso ist es aber auch möglich, dass eine ganze Reihe derer, die noch
einen Führerschein besitzen, selbst gar nicht mehr fahren und somit
keinen Umtausch mehr vorhaben“, so Schwarz.
Seit 2019 laufen die
Umtausche der alten gegen die neuen, fälschungssicheren Führerscheine.
Los ging es mit den Papierführerscheinen und Geburtsjahrgängen 1953 bis
1958. Im nächsten Schritt folgen die Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964, die
bis zum 19. Januar 2023 Zeit für den Umtausch haben. Wer „seine“
Umtauschfrist verpasst hat, kann den Umtausch zu einem späteren
Zeitpunkt noch vornehmen. Wer mit nicht mehr gültigem Führerschein im
Straßenverkehr erwischt wird, dem droht Verwarngeld. Für die
Geburtsjahrgänge vor 1953 gilt eine Umtauschfrist bis 2033.
Das sind die nächsten Stationen
Zum
„Geburtstag“ wird das Umtauschmobil übrigens am Freitag, 7. Oktober,
von 14.30 bis 18 Uhr vor der Tür der Führerscheinstelle in Hanau halten.
An diesem Tag können terminungebunden Führerschein-Umtausche
vorgenommen werden.
Als weitere Haltestellen für die „Führerscheinstelle auf vier Rädern“ stehen die folgenden Standorte fest:
Ø Schlüchtern, Mittwoch, 21. September, 13.30 bis 16.30 Uhr, Stadthalle,
Ø Sinntal-Mottgers, Mittwoch, 28. September, 13.30 bis 16.30 Uhr, Kaninchenzuchtverein, Brückenstraße 6,
Ø Steinau, Mittwoch, 12. Oktober, 13.30 bis 16.30 Uhr, Vereins- und Jugendhaus, Auf der Gänswiese 7.
Eine
Anmeldung per E-Mail an fuehrerscheinumtausch@mkk.de ist
empfehlenswert. In der Mail sollten im Betreff „Umtauschmobil
Schlüchtern“ – beziehungsweise „Sinntal“ oder „Steinau“ – und im
Fließtext der Vor- und Nachname stehen, gegebenenfalls zusätzlich der
abweichende Nachname vom alten Führerschein, sowie das Geburtsdatum und
der Wohnort. Wer möchte, kann noch eine Wunschuhrzeit angeben. Der
Absender und die Absenderin erhalten eine Bestätigung ihres Termins
wiederum per Mail. Eine Antragstellung ohne Termin ist je nach Situation
vor Ort möglich, kann aber nicht garantiert werden, da den Bürgerinnen
und Bürger aus den jeweiligen Kommunen mit Terminen Vorrang eingeräumt
wird.
Mitzubringen sind der alte Papier-Führerschein, ein
gültiges Ausweisdokument und ein aktuelles biometrisches Passbild. Ein
digitales Bild kann auch gegen eine Gebühr von sechs Euro vor Ort
erstellt werden, was aber die Warte- und Ablaufzeit verlängert. Die
Gebühr für den Führerscheinumtausch beträgt 30,40 Euro. Darin ist der
anschließende Direktversand schon inbegriffen. Es ist nur eine
bargeldlose Zahlung vor Ort möglich, also mit EC-Karte.
Das Führerschein-Umtauschmobil ist ein Angebot des Main-Kinzig-Kreises für alle Bürgerinnen und Bürger mit Hauptwohnsitz im Kreisgebiet. Liegt der Hauptwohnsitz außerhalb des Main-Kinzig-Kreises, ist die Führerscheinstelle des jeweiligen Heimatkreis anzusteuern. (pm)