Platz für 150 Menschen

Schon mehr Flüchtlinge als 2015: Kreis errichtet neue Notunterkunft in Gelnhausen

Die Betten in der Notunterkunft - Fotos: Moritz Pappert


Donnerstag, 01.12.2022
von MORITZ PAPPERT

GELNHAUSEN - Die Flüchtlingssituation ist deutschlandweit angespannt. Mittlerweile gibt es laut offiziellen Zahlen sogar schon mehr Geflüchtete, als zur Flüchtlingskrise 2015. Auch im Main-Kinzig-Kreis werden Maßnahmen getroffen, um Geflüchtete unterzubringen. Ab Donnerstag nächster Woche kommen die ersten Flüchtlinge in einer Notunterkunft in der Nähe der Kreisrealschule in Gelnhausen an. Am Tag zuvor lud der Kreis zu einer Pressekonferenz ein.

Die Notunterkunft ist für rund 150 Menschen ausgelegt und damit die fünfte Notunterkunft im Kreisgebiet. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar hat der Kreis rund 8.000 Flüchtlinge aufgenommen. Rund 6.000 davon kommen aus der Ukraine. Mittlerweile hat sich die Situation allerdings geändert. 

Dem Main-Kinzig-Kreis werden wöchentlich bis zu 150 Menschen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen zugeteilt. Der große Teil davon kommt aus Syrien, Afghanistan oder der Türkei. Aus der Ukraine kommen mittlerweile nur noch wenige Menschen nach Deutschland.

"Geht um eine Weitervermittlung"

"Die Menschen werden hier versorgt, untergebracht und betreut. Es geht hier um ein erstes Ankommen und eine Weitervermittlung", sagt Landrat Thorsten Stolz (SPD). Nachdem die Menschen in eine Notunterkunft kommen, werden sie auf die bisher elf Gemeinschaftsunterkünfte in der Region und die Städte und Gemeinden verteilt. "Wir wollen damit einen Puffer für die Städte und Gemeinden schaffen", sagt Stolz. 

Die Unterkunft in Gelnhausen besteht aus einer großen Halle, die als Schlafsaal mit 22 Kabinen vorgesehen ist. Daneben befindet sich eine kleinere Halle als Aufenthaltsbereich und zum Essen. Die sanitäre Versorgung wird in sechs Container sichergestellt.

"Eine große Herausforderung"

Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) sagt, dass Turnhallen als Unterkunft aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen und der Schnelligkeit oft der einfachste, aber auch der schlechteste Weg seien. "Wir wissen immer erst eine Woche vorher, wie viele Flüchtlinge genau kommen werden. Das ist eine große Herausforderung", sagt Simmler. Man befinde sich in einer Unterbringungskrise.

Laut Gelnhausens Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) gebe es aktuell keinen Wohnungsleerstand und auch keine privaten Haushalte, die noch Flüchtlinge unterbringen können. Deshalb sei man auf solche Unterkünfte angewiesen. 

Eine sechste Notunterkunft ist für Frühjahr in Bad Soden-Salmünster geplant. Damit sollen dann bis zu 800 Menschen in den sechs Notunterkünften betreut und versorgt werden können. Neue Gemeinschaftsunterkünfte werden in Erlensee, Maintal und Freigericht errichtet. Damit hält der Kreis dann rund 1.200 Plätze für dauerhaftes Wohnen bereit.

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