Konzerte der Musical-Familie in Nidderau begeistern
Sonntag, 18.12.2022
NIDDERAU - Unter dem Motto „Musik und Märchen im Advent“ hatte die Musical-Familie am 3. Adventwochenende zu zwei Konzerten eingeladen. Die Gastgeber für die beiden Veranstaltungen waren die ev. Kirche in Heldenbergen und die kath. Kirche in Windecken. Diejenigen, die sich trotz eisiger Temperaturen auf den Weg machten, wurden mit Melodien und Geschichten belohnt, die von innen wärmen. Heiße Getränke, die die Essensbank in der Pause servierte, taten ihr übriges.
Leonore Kleff und Michaele Scherenberg zeigten sich in ihrer Begrüßung glücklich darüber, dass endlich wieder Live-Veranstaltungen möglich sind. Lange hatte die Musical-Familie darauf gewartet und zwischenzeitlich ihr Publikum mit digitalen Adventskalendern und einem Live-Streaming zur Adventszeit erfreut. Die Begeisterung war zu spüren als der Chor das bekannte Spiritual „Go tell it on the Mountain“ anstimmte. Zuvor hatte Berthold Göbel, der das gesamte Konzert souverän an Orgel und Piano begleitete, mit einer besonderen Version von „Tochter Zion“ den fulminanten Auftakt gegeben. Am Kontrabass war Manfred Wischer zu hören, der seit vielen Jahren zum Ensemble gehört. Matthias Setzer (Tenor), das neueste Mitglied, interpretierte in schöner Weise „The first Noel“ und das ukrainische Weihnachtslied „Carol of the Newborn King“. Über die „Christrose“ sang äußerst gefühlvoll Karin Herkströter (Sopran).
Sie brachte auch das „Kalenderlied“ zu Gehör. Der Chor hatte ein breitgefächertes Programm in deutscher und englischer Sprache vorbereitet und begeisterte mit „Freuet euch all“ und „Horch die Engel Gottes künden“. Bei „Amen“ und der „Winter Fantasy“ lud Leonore Kleff die Anwesenden zum mitklatschen und mitsingen ein, was begeistert angenommen wurde. Die beiden talentierten Sängerinnen Conny Meister (Sopran) und Dorothea Gerdes (Alt) waren mit „Oh little town of Bethlem“ zu hören. Später folgte Conny Meister noch einmal mit „Zu Bethlehem geboren“. Ein weiterer Höhepunkt war Sopranistin Romina Jungk, die sich „Mary’s Boychild“ als Solostück ausgesucht hatte und damit überzeugte. Ralph-Peter Hahn (Tenor) schlug ruhige Töne an mit seinen Stücken „Oh holy night“ und „Have yourself a merry little Christmas“. Mykolas Nechajus (Tenor) sorgte für viel Abwechslung als er ein litauisches Weihnachtslied präsentierte. Ein vierstimmiger a cappella Gesang von „Adeste Fideles“ in drei Sprachen war besonders imposant.
Zwischen den musikalischen Genüssen nahm Märchenerzählerin Michaele Scherenberg das Publikum und auch die Mitwirkenden mit in ihre Märchenwelten. Es wurde herzlich gelacht als sie anschaulich und absolut überzeugend ein altes, grantiges Mütterchen beschrieb und lebendig werden ließ. Sie wünscht sich ein Heinzelmännchen, dass ihr den Haushalt macht und das Haus in Schuss hält. Sie bekommt aber zunächst keines. Warum macht Michaele Scherenberg schnell deutlich – zu ihr möchte niemand.
Umso ergreifender der Wandel, der sich im Laufe der Erzählung, aufgrund eines einsamen Waisenkindes, bei der Alten vollzieht. Michaele Scherenberg betonte, wie wichtig es gerade in der momentanen Zeit ist, das Gesicht eines anderen Menschen zum Leuchten zu bringen. Das haben sie und die Musical-Familie mit ihren Konzerten geschafft. Als zum Abschluss gemeinsam mit dem Publikum das große Lied „Tochter Zion“ angestimmt wurde, strahlten alle Gesichter. (red)